Der Begriff „Gedicht“ wird etwa seit dem 17. Jahrhundert im heutigen Sinn für poetische Texte verwendet, die zur Gattung der Lyrik gehören. Ursprünglich war ein „Gedicht“ alles schriftlich Abgefasste; in dem Wort „Dichtung“ hat sich noch etwas von dieser Bedeutung erhalten.
Poesie (abgeleitet vom griechischen poiesis, "machen") ist eine Form der Literatur, die ästhetische und oft rhythmische Qualitäten der Sprache - wie Phonästhetik, Klangsymbolik und Metrum - verwendet, um Bedeutungen zusätzlich zu oder anstelle der prosaischen vordergründigen Bedeutung hervorzurufen.
Ist doch - rufen sie vermessen -
Nichts im Werke, nichts getan!
Und das Große reift indessen
Still heran.
Es erscheint nun; niemand sieht es,
Niemand hört es im Geschrei:
Mit bescheidner Trauer zieht es
Still vorbei.
Hermann Allmers
Wem Zeit ist wie Ewigkeit,
Und Ewigkeit wie die Zeit,
Der ist befreit
Von allem Streit.
Jakob Böhme
- Ada Christen
- Ein Aufatmen
- Grau
- Magdalena
- Nur Du allein
- Pauline
- Selbstqual
- Andreas Gryphius
- An die Welt
- An Eugenien
- Grabschrift Marianae Gryphiae seines Bruders Pauli Töchterlein
- Menschliches Elende
- Angelus Silesius
- Wird Christus tausendmal in Bethlehem geboren
- Annette von Droste-Hülshoff
- Wo ist die Hand so zart, daß ohne Irren
- August Graf von Platen
- Venedig
- August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
- Nußknacker
- Auswanderungslied
- Barthold Heinrich Brockes
- Wintergedanken
- Bettina von Arnim
- Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt
- Wer sich der Einsamkeit ergibt
- Carl Geisheim
- Die Geisterstunde
- Die Schlittschuhfahrer
- In der Dinte
- Die Schlittenfahrt
- Pelze
- Charles Baudelaire
- Der Albatros
- Der Mensch und das Meer
- Die Katze
- Die Reise
- Das Spiel
- Abel und Kain
- Abenddämmerung
- An den Leser
- An eine rothaarige Bettlerin
- Beatrice
- Das Gespenst
- Das Skelett als Arbeitsmann
- Der Feind
- Der Rebell
- Der Schwan
- Der Springbrunnen
- Der Wein der Liebenden
- Der Wein der Lumpensammler
- Der Wein des Mörders
- Die Eulen
- Die Friedenspfeife
- Die Juwelen
- Die Leuchttürme
- Die Litanei des Satans
- Die Turmuhr
- Die Verleugnung des heiligen Petrus
- Don Juan in der Unterwelt
- Ein phantastischer Kupfer
- Einer kreolischen Dame
- Herbst-Sonett
- Christian Hofmann von Hofmannswaldau
- Wo sind die Stunden
- Christian Knorr von Rosenroth
- Morgenandacht
- Christoph Friedrich Wedekind
- Der Krambambulist
- Clemens Brentano
- Abendlied
- Abendständchen
- Eingang
- Nachklänge Beethovenscher Musik
- Weihnachtslied
- Brautgesang
- Conrad Ferdinand Meyer
- Chor der Toten
- Eingelegte Ruder
- In der Sistina
- Stapfen
- Säerspruch
- Detlev von Liliencron
- Viererzug
- Edgar Allan Poe
- Der Rabe
- An Zante
- Annabel Lee
- Die Glocken
- Eduard Mörike
- An eine Äolsharfe
- Else Lasker-Schüler
- Weihnacht
- Ernst Lissauer
- Balkons in der Vorstadt
- Aus dem großen Bauernkrieg
- Felix Dahn
- Osterglocken
- Abendstimmung
- Ferdinand Avenarius
- Abend
- Kein Schnee, der rings die graue Welt
- Wintergebet
- Francis Jammes
- Amsterdam
- Franz Graf von Pocci
- Der Pelzemärtel
- Franz Grillparzer
- Ablehnung
- Abschied von Gastein
- Friedrich Gottlieb Klopstock
- Der Zürchersee
- Friedrich Halm
- Was ist das für ein Wetter heut
- Friedrich Hebbel
- An eine edle Liebende
- Friedrich Hölderlin
- Brot und Wein
- Der Kirchhof
- Der Wanderer
- Die Linien des Lebens
- Menons Klagen um Diotima
- Die Kürze
- Erntezeit
- Friedrich Matthisson
- Vaucluse
- Friedrich Schiller
- Das Lied von der Glocke
- Friedrich Spee
- Trutznachtigall
- Zu Bethlehem geboren
- Friedrich von Hagedorn
- Die Alster
- Unverdiente Eifersucht
- Der Frühling
- Die Landlust
- Friedrich von Logau
- Des Krieges Buchstaben
- Alter, versetzt: Taler
- Lust und Unlust
- Friedrich von Matthisson
- Psyche
- Friedrich Wilhelm Nietzsche
- Dem unbekannten Gott
- Friedrich Wilhelm Weber
- Zum neuen Jahr
- Geoffrey Chaucer
- Das Parlament Der Vögel
- Georg Friedrich Daumer
- Wenn du nur zuweilen lächelst
- Georg Trakl
- Abendländisches Lied
- Kindheit
- Menschheit
- Rondel
- Gerrit Engelke
- Der Tod im Schacht
- Gottfried Keller
- Trauerweide
- Der Bettler
- Gustav Falke
- Der Frühlingsreiter
- Die Weihnachtsbäume
- Im Schnellzug
- Zweimal zwei ist vier
- De Stormfloth
- Bitte
- Der Backfisch
- Reigen
- Und gar nicht lange
- Weihnachtswunder
- Heinrich Heine
- Altes Kaminstück
- Das Lied vom blöden Ritter
- Hugo von Hofmannsthal
- Zu einer Totenfeier für Arnold Böcklin
- Der Prophet
- Joachim Ringelnatz
- Der Weihnachtsbaum
- Jochen Klepper
- Der du die Zeit in Händen hast (Neujahrslied)
- Das Kirchenjahr
- Johann Christian Günther
- Abschiedsaria
- An Rosetten
- Sterbegedicht
- Trost-Aria
- Johann Gabriel Seidl
- Der Skalde
- Der Wanderer an den Mond
- A. E. I. O. U.
- Abstand
- Ännchen von Tharau
- Das Dorfkind
- Der Falschmünzer
- Der närrische Küster
- Der tote Soldat
- Des Menschen Bild
- Des Sängers Abschied
- Die Eintagsfliege
- Die Pestjungfrau
- Gärtner "Tod"
- Türmer und Totengräber
- Johann Georg Jacobi
- An Chloen
- Johann Wolfgang von Goethe
- Alles geben die Götter
- Die Sonne tönt nach alter Weise
- Epilog zu Schillers 'Glocke'
- Epirrhema
- Früh, wenn Tal, Gebirg und Garten
- Harfenspieler
- Lied der Parzen
- Lynkeus der Türmer
- Mignon
- Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
- Vermächtnis altpersischen Glaubens
- Willkommen und Abschied
- Elegie
- Glückliche Fahrt
- In tausend Formen
- Klein ist unter den Fürsten Germaniens freilich der meine
- Pater ecstaticus
- Pater profundus
- Josef Weinheber
- Anbetung des Kindes
- Joseph von Eichendorff
- Schöne Fremde
- Karl Theodor Körner
- Abschied vom Leben
- Bundeslied vor der Schlacht
- Das Abendmahl
- Gebet während der Schlacht
- Lied zur feierlichen Einsegnung des preußischen Freikorps.
- Kurt Tucholsky
- Der Graben
- Die Nachfolgerin
- Der Lenz Ist da
- Louise Aston
- Wilde Rosen
- Ludwig Christoph Heinrich Hölty
- Der alte Landmann an seinen Sohn
- Frühlingslied
- Auf den Tod einer Nachtigall
- Ludwig Rellstab
- In der Ferne
- Ständchen
- Aufenthalt
- Frühlings-Sehnsucht
- Kriegers Ahnung
- Lebensmut
- Ludwig Thoma
- Eröffnungshymne
- Ludwig Tieck
- Trauer
- Mondbeglänzte Zaubernacht
- Martin Boelitz
- Knecht Ruprecht
- Martin Opitz
- Ach Liebste, laß uns eilen
- Ich will dies halbe Mich
- Matthias Claudius
- Motett
- Max Schneckenburger
- Die Wacht am Rhein
- Nikolaus Lenau
- Das Mondlicht
- Der schwere Abend
- Die bezaubernde Stelle
- Novalis
- Das Lied der Toten
- Ich sehe Dich in tausend Bildern, Maria
- Paul Fleming
- Andacht
- Grabschrift
- Paul Gerhardt
- An das Angesicht des Herrn Jesu
- Der 42. Psalm
- Die Grablegung Christi
- Ich hab oft bei mir selbst gedacht
- Sei Fröhlich Alles Weit Und Breit
- Abendsegen
- Dreifaltigkeit
- Frauenlob
- Paul Heyse
- Die Schlange
- Peter Hille
- Waldesstimme
- Rainer Maria Rilke
- Da dich das geflügelte Entzücken
- Geschrieben für Karl Graf Lanckoronski
- Ich finde dich in allen diesen Dingen
- Komm du, du letzter, den ich anerkenne
- Der Abend Kommt Von Weit
- Aber als hätte die Last der Fruchtgehänge
- Rudolf Baumbach
- Der Wagen rollt
- Sophie Albrecht
- Als ich ihm die ersten Blumen schickte
- Stefan George
- Der widerchrist
- Ein Angelico
- Gemahnt dich noch das Schöne Bildnis dessen
- Urlandschaft
- Wer je die flamme umschritt
- Theodor Fontane
- Am Heiligen Abend
- Noch einmal ein Weihnachtsfest
- Theodor Körner
- Harras, der kühne Springer
- Sängers Morgenlied
- Theodor Storm
- Schlaflos
- Für Meine Söhne
- Unbekannter Dichter
- Es ist ein Schnee gefallen
- Es ist ein Schnitter, heißt der Tod
- Victor Blüthgen
- Sankt Niklas und das Telephon
- Zu Weihnachten
- Wilhelm Busch
- Der Einsame
- Der Geist
- Der Knoten
- Die Kleinsten
- Wanderlust
- Wilhelm Müller
- Der Nachtwächter
- Pontii Pilati Händewaschen
- Venus am Himmel
- Vineta
- Wanderschaft
- Die Steine und das Herz
- Am Feierabend
- Das Irrlicht
- Das Wirtshaus
- Der Seehund
- Die Champagner-Flasche
- Mut!
- Rast
- Xenion
- Wilhelm Raabe
- Wenn über stiller Heide
- William Butler Yeats
- Drunten beim Weidengarten
- Wenn du alt bist
- William Shakespeare
- Sonett 54
- Sonett 141
- Sonett 94
- Sonett 102
- Sonett 15
- Sonett 106
- Einer Liebenden Klage
- Sonett 104
- Sonett 116
- Sonett 14
- Sonett 20
- Wolfgang Müller von Königswinter
- Schlittschuhlaufen
Die Poesie hat eine lange Geschichte - sie reicht zurück bis in die prähistorische Zeit mit der Jagdpoesie in Afrika und zur panegyrischen und elegischen Hofpoesie der Reiche im Nil-, Niger- und Voltatal Einige der frühesten schriftlichen Gedichte in Afrika finden sich in den Pyramidentexten, die im 25. Jahrhundert vor Christus geschrieben wurden. Die früheste erhaltene westasiatische epische Dichtung, das Gilgamesch-Epos, wurde in sumerischer Sprache verfasst.
Frühe Gedichte auf dem eurasischen Kontinent entwickelten sich aus Volksliedern wie dem chinesischen Shijing oder aus dem Bedürfnis, mündlich überlieferte Epen nachzuerzählen, wie bei den sanskritischen Veden, den zoroastrischen Gathas und den homerischen Epen, der Ilias und der Odyssee. Die antiken griechischen Versuche, Poesie zu definieren, wie z. B. Aristoteles' Poetik, konzentrierten sich auf den Gebrauch der Sprache in Rhetorik, Drama, Gesang und Komödie. Spätere Versuche konzentrierten sich auf Merkmale wie Wiederholung, Versform und Reim und betonten die Ästhetik, die die Poesie von der eher objektiv-informativen prosaischen Schrift unterscheidet.
Die Poesie verwendet Formen und Konventionen, um unterschiedliche Interpretationen von Wörtern zu suggerieren oder um emotionale Reaktionen hervorzurufen. Mittel wie Assonanz, Alliteration, Onomatopoesie und Rhythmus können musikalische oder beschwörende Effekte vermitteln. Die Verwendung von Zweideutigkeit, Symbolismus, Ironie und anderen Stilelementen der poetischen Diktion lässt ein Gedicht oft für mehrere Interpretationen offen. In ähnlicher Weise stellen Redewendungen wie Metapher, Gleichnis und Metonymie eine Resonanz zwischen ansonsten disparaten Bildern her - eine Schichtung von Bedeutungen, die Verbindungen schafft, die zuvor nicht wahrgenommen wurden. Ähnliche Formen der Resonanz können zwischen einzelnen Versen in ihren Reim- oder Rhythmusmustern bestehen.
Einige Gedichttypen sind einzigartig für bestimmte Kulturen und Gattungen und reagieren auf Merkmale der Sprache, in der der Dichter schreibt. Leser, die daran gewöhnt sind, Poesie mit Dante, Goethe, Mickiewicz oder Rumi zu identifizieren, denken vielleicht, dass sie in Zeilen geschrieben ist, die auf Reim und regelmäßigem Metrum basieren. Es gibt jedoch Traditionen, wie die biblische Poesie, die andere Mittel verwenden, um Rhythmus und Wohlklang zu erzeugen. Viele moderne Gedichte spiegeln eine Kritik an der poetischen Tradition wider, indem sie das Prinzip des Wohlklangs selbst testen oder ganz auf Reim oder festen Rhythmus verzichten. In einer zunehmend globalisierten Welt adaptieren Dichter oft Formen, Stile und Techniken aus verschiedenen Kulturen und Sprachen.
Eine westliche kulturelle Tradition (die mindestens von Homer bis Rilke reicht) verbindet die Produktion von Poesie mit Inspiration - oft durch eine Muse (entweder klassisch oder zeitgenössisch).