GedichtGedichte

Die besten Gedichte von Novalis (1772 - 1801; eigentlich: Georg Philipp Friedrich von Hardenberg) - einem bedeutenden deutschen Schriftsteller (Epoche der Früh-Romantik) und Philosophen.

Inhalt

Berühmte Gedichte

Bekannte Gedichte

Kurze Gedichte

Laßt die Libellen ziehn; unschuldige Fremdlinge sind es,
Folgen dem Doppelgestirn froh, mit Geschenken, hieher.

 

Getrost, das Leben schreitet
Zum ew'gen Leben hin;
Von innrer Glut geweitet
Verklärt sich unser Sinn.
Quelle: Hymnen an die Nacht. 5. Über der Menschen weitverbreitete Stämme.

 

Vieles ist zu zart, um gedacht, noch mehreres, um besprochen zu werden. - Blütenstaub

 

Zauber der Erinnerungen,
Heilger Wehmut süße Schauer
Haben innig uns durchklungen,
Kühlen unsre Glut.
Wunden gibt's, die ewig schmerzen,
Eine göttlich tiefe Trauer
Wohnt in unser aller Herzen,
Löst uns auf in Eine Flut.
Quelle: Heinrich von Ofterdingen (1802 posthum von Friedrich Schlegel veröffentlicht): Tiecks Bericht über die Fortsetzung.

Übrigens: auf unserem Schwesterprojekt finden Sie berühmte Zitate von Novalis und es gibt auch eine Themen Übersicht.

Steckbrief

Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, besser bekannt unter seinem Pseudonym Novalis war der Spross einer kleinen Adelsfamilie im Kurfürstentum Sachsen geboren. Er war das zweite von elf Kindern; in dem Haushalt herrschte ein strenger pietistischer Glaube. Er studierte Jura an der Universität Jena, der Universität Leipzig und der Universität Wittenberg. In Jena veröffentlichte er sein erstes Gedicht und befreundete sich mit dem Dramatiker und Dichter Friedrich Schiller. In Leipzig lernte er Friedrich Schlegel kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Novalis schloss 1794 im Alter von 22 Jahren sein Jurastudium ab und arbeitete unmittelbar nach seinem Abschluss als Rechtsassistent in Tennstedt. Dort lernte er Sophie von Kühn kennen. Im folgenden Jahr verlobten sich Novalis und Sophie heimlich. Sophie erkrankte bald nach der Verlobung schwer und starb kurz nach ihrem 15. Geburtstag. Sophies früher Tod hatte einen lebenslangen Einfluss auf Novalis und sein Schreiben.

Novalis schrieb sich 1797 an der Bergakademie in Freiberg ein, wo er eine Vielzahl von Disziplinen wie Elektrizität, Medizin, Chemie, Physik, Mathematik, Mineralogie und Naturphilosophie studierte. In dieser Zeit lernte er auch viele der prägenden Gestalten der germanischen Frühromantik kennen, darunter Goethe, Friedrich Schelling, Jean Paul und August Schlegel. Nach Beendigung seines Studiums war Novalis als Direktor von Salzbergwerken in Sachsen und später in Thüringen tätig. In dieser Zeit schreibt Novalis auch seine poetischen und literarischen Hauptwerke, darunter die Hymnen an die Nacht, die in Friedrich Schlegels Athenaeum veröffentlicht werden. Im Jahr 1800 zeigte Novalis erste Anzeichen einer Krankheit, von der man annimmt, dass es sich entweder um Tuberkulose oder Mukoviszidose handelte. Er starb am 25. März 1801 im Alter von 28 Jahren.

Werk

Sein früher Ruf als romantischer Dichter beruhte vor allem auf seinen literarischen Werken, die kurz nach seinem Tod 1802 von seinen Freunden Friedrich Schlegel und Ludwig Tieck veröffentlicht wurden. Zu diesen Werken gehören die Gedichtsammlung Hymnen an die Nacht und Geistliche Hymnen sowie seine unvollendeten Romane Heinrich von Ofterdingen und Die Novizen von Sais. Schlegel und Tieck veröffentlichten nur einen kleinen Ausschnitt seiner philosophischen und wissenschaftlichen Schriften.

Die Tiefe von Novalis' Wissen auf Gebieten wie Philosophie und Naturwissenschaft ist erst durch die umfangreichere Veröffentlichung seiner Notizbücher im 20. Jahrhundert breiter gewürdigt worden. Diese Notizbücher zeigen, dass Novalis nicht nur in diesen Disziplinen sehr belesen war, sondern auch versuchte, dieses Wissen in seine Kunst zu integrieren. Dieses Ziel zeigt sich in Novalis' Verwendung des Fragments, einer literarischen Form, die er in Zusammenarbeit mit Friedrich Schlegel entwickelte. Das Fragment ermöglichte ihm die Synthese von Poesie, Philosophie und Wissenschaft in einer einzigen Kunstform, mit der er eine Vielzahl von Themen ansprechen konnte. So wie die literarischen Werke Novalis' seinen Ruf als Dichter begründen, so begründen die Notizbücher und Fragmente seine intellektuelle Rolle in der Herausbildung der deutschen Frühromantik.

Gedichte über Novalis

Magischer Idealismus

Der Begriff des „magischen Idealismus“ bezeichnet einen zentralen Aspekt des Denkens und Schreibens bei Novalis. Es handelt sich um eine Operation, äußere und innere Welten in Harmonie zu bringen. Die „Magie“ gilt bei Novalis als „Sympathie des Zeichens mit dem Bezeichneten“ oder „Wechselrepraesentationslehre des Universumus“.
Es handelt sich um eine frühromantische Sonderform des von Fichte und Schelling vertretenen Idealismus.

„Die Phantasie setzt die künftige Welt entweder in die Höhe, oder in die Tiefe, oder in der Metempsychose zu uns. Wir träumen von Reisen durch das Weltall: ist denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht. — Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft. Die Außenwelt ist die Schattenwelt, sie wirft ihren Schatten in das Lichtreich. Jetzt scheint es uns freilich innerlich so dunkel, einsam, gestaltlos, aber wie ganz anders wird es uns dünken, wenn diese Verfinsterung vorbei, und der Schattenkörper hinweggerückt ist. Wir werden mehr genießen als je, denn unser Geist hat entbehrt.“ (Novalis: Die Christenheit oder Europa und andere philosophische Schriften)

Die Außenwelt wird hier als Hindernis betrachtet, das den Menschen in der Vollendung seiner selbst behindert. Das Hinwegrücken der äußeren Schattenwelt werden auch in den Hymnen an die Nacht ausführlich thematisiert.

Zitate

Es gibt nur einen Tempel in der Welt, und das ist der menschliche Körper. Nichts ist heiliger als diese hohe Gestalt. Das Bücken vor Menschen ist eine Huldigung dieser Offenbarung im Fleisch.

Alle Zufälle unseres Lebens sind Materialien, aus denen wir machen können, was wir wollen. Wer viel Geist hat, macht viel aus seinem Leben.

Die Welt romantisieren heißt, sie als Kontinuum wahrzunehmen, in dem alles mit allem zusammenhängt. Erst durch diesen poetischen Akt der Romantisierung wird die ursprüngliche Totalität der Welt als ihr eigentlicher Sinn im Kunstwerk ahnbar und mitteilbar.

Bekannte Gedichte renommierter Poeten, die sich der Lyrik verschrieben haben: