GedichtGedichte

Das Gedicht „Abend“ stammt aus der Feder von Wilhelm Müller.

Die Trommeln wirbeln, die Pfeifen klingen,
Sie woll'n die Soldaten zu Bette bringen;
Wir aber, wir Burschen; in langen Reihn
Ziehn durch die Straßen aus und ein.
Ei, Abend, wie bist du so schön!
Die Nebel rauchen auf den Höhn,
Die Sternlein von dem Himmel blitzen,
Die Mägdlein' vor den Türen sitzen,
Und Mancher stiehlt sich aus dem Zug,
Denkt, Zwei und Zwei ist auch genug.

Ich grüße dich, mein Abendstern,
Mein holdes Mägdlein in der Fern'!
Mir ist's, wenn ich gen Himmel seh',
Als ob dein Auge droben steh' —
Du schaust wohl eben auch hinein,
Und denkst an mich — das wird es sein.
Ade, ihr Freunde, gute Nacht!
Mein Liebchen winkt, ich folg' ihm sacht.

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