GedichtGedichte

Das Gedicht „Frühlingslied“ stammt aus der Feder von Wilhelm Busch.

In der Laube von Syringen,
   Oh, wie ist der Abend fein!
Brüder, laßt die Gläser klingen,
   Angefüllt mit Maienwein.

   Heija, der frische Mai,
   Er bringt uns mancherlei.
Das Schönste aber hier auf Erden
Ist, lieben und geliebt zu werden,
   Heija, im frischen Mai.

Über uns die lieben Sterne
   Blinken hell und frohgemut,
Denn sie sehen schon von ferne,
   Auch hier unten geht es gut.

Wer sich jetzt bei trüben Kerzen
   Der Gelehrsamkeit befleißt,
Diesem wünschen wir von Herzen,
   Daß er bald Professor heißt.

Wer als Wein- und Weiberhasser
   Jedermann im Wege steht,
Der genieße Brot und Wasser,
   Bis er endlich in sich geht.

Wem vielleicht sein altes Hannchen
   Irgendwie abhanden kam,
Nur getrost, es gab schon manchen,
   Der ein neues Hannchen nahm.

Also, eh der Mai zu Ende,
   Aufgeschaut und umgeblickt,
Keiner, der nicht eine fände,
   Die ihn an ihr Herze drückt.

Jahre steigen auf und nieder;
   Aber, wenn der Lenz erblüht,
Dann, ihr Brüder, immer wieder
   Töne unser Jubellied.

   Heija, der frische Mai,
   Er bringt uns mancherlei,
Das Schönste aber hier auf Erden
Ist, lieben und geliebt zu werden,
   Heija, im frischen Mai.

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