GedichtGedichte

Das Gedicht „Die Entschwundene“ stammt aus der Feder von Gottfried Keller.

Es war ein heitres goldnes Jahr,
Nun rauscht das Laub im Sande,
Und als es noch im Knospen war,
Da ging sie noch im Lande.

Besehen hat sie Berg und Tal
Und unsrer Ströme Wallen;
Es hat im jungen Sonnenstrahl
Ihr alles wohlgefallen.

Ich weiss in meinem Vaterland
Noch manchen Berg, o Liebe,
Noch manches Tal, das Hand in Hand
Uns zu durchwandern bliebe.

Noch manches schöne Tal kenn’ ich
Voll dunkelgrüner Eichen;
O fernes Herz, besinne dich
Und gib ein leises Zeichen!

Da eilte sie voll Freundlichkeit,
Die Heimat zu erlangen -
Doch irrend ist sie allzu weit
Und aus der Welt gegangen.

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