GedichtGedichte

Das Gedicht „Du allerschönstes Bild“ stammt aus der Feder von Angelus Silesius.

Du allerschönstes Bild, wem soll ich dich vergleichen?
Den weißen Lilien? Dem bunten Tausendschön?
Dem Zucker-Röselein? Ach nein, denn sie vergehn,
Verdorren und verbleichen.

Vielleicht soll ich dich die güldne Sonne nennen?
Den silberfarbnen Mond? Den schönen Morgenstern?
Vielleicht die Morgenrot? Ach nein, es fehlet fern:
Ich müßte dich verkennen.

Die Sonne borgt von dir ihr Licht und alle Strahlen,
Der Mond seinen Schein, die Sterne ihren Glanz,
Die Rötin ihre Zier; der Himmel muß sich ganz
Von deiner Schönheit malen.

Vielleicht gleichst du dem Blitz der Seraphinen?
Dem Thronen-Könige? Dem schönsten Engelein?
Dem Cherubiner-Fürst? Ach nein, es kann nicht sein,
Sie müssen dich bedienen.

Nun schau, ich finde nichts. Weil ichs doch an soll zeigen,
So sag ich klar und frei, daß du, o Jesu Christ,
Die ewge Schönheit selbst und unvergleichlich bist:
Drum ist es besser schweigen.

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