GedichtGedichte

Das Gedicht „Großer Gott, wir loben dich“ stammt aus der Feder von Ignaz Franz.

1. Großer Gott, wir loben dich;
Herr wir preisen deine Stärke
     Vor dir neigt die Erde sich,
Und bewundert deine Werke.
     Wie du warst vor aller Zeit,
     so bleibst du in Ewigkeit.

2. Alles, was dich preisen kann,
Cherubin- und Seraphinen
     Stimmen dir ein Loblied an;
Alle Engel, die dir dienen,
     Rufen dir in selger Ruh:
     Heilig, Heilig, Heilig zu!

3. Heilig! Herr Gott Sabaoth!
Heilig! Herr der Kriegesheere!
     Starker Helfer in der Not,
Himmel, Erde, Luft und Meere
     Sind erfüllt von deinem Ruhm,
     Alles ist dein Eigentum.

4. Der Apostel Christi Chor
Der Propheten große Menge
     Schickt zu deinem Thron empor
Neue Lob- und Dankgesänge;
     Der Blutzeugen große Schar
     Lobt und preist dich immerdar.

5. Auf dem ganzen Erdenkreis
Loben Große, und auch Kleine.
     Dich Gott Vater; dir zum Preis
Singt die heilige Gemeinde,
     Sie ehrt auch auf seinem Thron,
     Deinen eingebornen Sohn.

6. Sie verehrt den heiligen Geist,
Welcher uns mit seinen Lehren,
     Und mit Troste kräftig speist,
Der, o König voller Ehren!
     Der mit dir, Herr Jesu Christ,
     Und dem Vater ewig ist.

7. Du, des Vaters ew’ger Sohn,
Hast die Menschheit angenommen,
     Du bist auch von deinem Thron
Zu uns auf die Welt gekommen.
     Gnade hast du uns gebracht,
     Von der Sünde frei gemacht.

8. Nunmehr steht des Himmels Tor
Allen, welche glauben, offen;
     Du stellst uns dem Vater vor,
Wenn wir kindlich auf dich hoffen.
     Endlich kömmst du zum Gericht;
     Zeit und Stunde weiß man nicht.

9. Steh! Herr deinen Dienern bei,
Welche dich mit Demut bitten,
     Die dein Blut dort machte frei,
Als du für uns hast gelitten;
     Nimm uns nach vollbrachtem Lauf
      Zu dir in den Himmel auf.

10. Sieh dein Volk in Gnaden an;
Hilf uns, segne, Herr! dein Erbe;
     Leit es auf der rechten Bahn,
Daß der Feind es nicht verderbe.
     Hilf, daß es durch Buß und Flehn,
     Dich im Himmel möge sehn!

11. Alle Tage wollen wir
Dich und deinen Namen preisen,
     Und zu allen Zeiten dir
Ehre, Lob und Dank erweisen.
     Gib, daß wir von Sünden heut
     Und von Lastern sein befreit!

12. Herr erbarm! erbarme dich.
Über uns, Herr! sei dein Segen!
     Deine Güte zeige sich,
So wie wir zu hoffen pflegen.
     Auf dich hoffen wir allein,
     Lass uns nicht verloren sein!

Quelle: Katholisches Gesangbuch, auf allerhöchsten Befehl Ihrer k. k. apostolischen Majestät Marien Theresiens zum Druck befördert; 1776; Verlag der Katechetischen Bibliothek; Wien.

Ignaz Franz

Inhalt / Zusammenfassung

Der Aufbau der Hymne lässt sich in 3 Abschnitte teilen: je einen Abschnitt über Gott, den Vater (Strophen 1 bis 5) und Gott, den Sohn (Strophen 6 und 7) und schließlich die Bitten (Strophen 8 bis 11).

Ursprünglich hatte das Lied 12 Strophen. Die heutige Fassung mit 11 Strophen entstand durch das Zusammenziehen der ursprünglich fünften und sechsten Strophe.

Hintergrund

Die Vorlage von Ignaz Franz Gedicht ist der lateinischen Gesang "Te Deum laudamus" (Dich, Gott, loben wir; von Martin Luther (1529) übersetzt) aus dem 4. Jahrhundert, dessen liturgische Rolle es oft übernimmt.

Als eines von wenigen ursprünglich katholischen Liedern wird es auch häufig im Protestantismus gesungen (EG 331, GL 380, MG 34). Durch deutsche Auswanderung ist in seiner englischen Übersetzung ("Holy God, we praise thy name") auch in Nordamerika zu einem der am weitesten verbreiteten Kirchenlieder geworden.

Varianten

1) Großer Gott, wir loben dich,
Herr, wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt die Erde sich
und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit,
so bleibst du in Ewigkeit.

2) Alles, was dich preisen kann,
Cherubim und Seraphinen,
stimmen dir ein Loblied an,
alle Engel, die dir dienen,
rufen dir stets ohne Ruh:
"Heilig, heilig, heilig!" zu.

3) Heilig, Herr Gott Zebaoth!
Heilig, Herr der Himmelsheere!
Starker Helfer in der Not!
Himmel, Erde, Luft und Meere
sind erfüllt von deinem Ruhm;
alles ist dein Eigentum.

4) Der Apostel heilger Chor,
der Propheten hehre Menge
schickt zu deinem Thron empor
neue Lob- und Dankgesänge;
der Blutzeugen lichte Schar
lobt und preist dich immerdar.

5) Dich, Gott Vater auf dem Thron,
loben Große, loben Kleine.
Deinem eingebornen Sohn
singt die heilige Gemeinde,
und sie ehrt den Heilgen Geist,
der uns seinen Trost erweist.

Textvariante:
Auf dem ganzen Erdenkreis
loben Große und auch Kleine
Dich, Gott Vater. Dir zum Preis
singt die heilige Gemeinde;
sie verehrt auf seinem Thron
deinen eingebornen Sohn.

6) Du, des Vaters ewger Sohn,
hast die Menschheit angenommen,
bist vom hohen Himmelsthron
zu uns auf die Welt gekommen,
hast uns Gottes Gnad gebracht,
von der Sünd uns frei gemacht.

7) Durch dich steht das Himmelstor
allen, welche glauben, offen;
du stellst uns dem Vater vor,
wenn wir kindlich auf dich hoffen;
du wirst kommen zum Gericht,
wenn der letzte Tag anbricht.

8) Herr, steh deinen Dienern bei,
welche dich in Demut bitten.
Kauftest durch dein Blut uns frei,
hast den Tod für uns gelitten;
nimm uns nach vollbrachtem Lauf
zu dir in den Himmel auf.

9) Sieh dein Volk in Gnaden an.
Hilf uns, segne, Herr, dein Erbe;
leit es auf der rechten Bahn,
dass der Feind es nicht verderbe.
Führe es durch diese Zeit,
nimm es auf in Ewigkeit.

10) Alle Tage wollen wir
dich und deinen Namen preisen
und zu allen Zeiten dir
Ehre, Lob und Dank erweisen.
Rett aus Sünden, rett aus Tod,
sei uns gnädig, Herre Gott!

11) Herr, erbarm, erbarme dich.
Lass uns deine Güte schauen;
deine Treue zeige sich,
wie wir fest auf dich vertrauen.
Auf dich hoffen wir allein:
lass uns nicht verloren sein.

Textvariante:
Herr, erbarm, erbarme dich!
Auf uns komme, Herr, dein Segen!
Deine Güte zeige sich
Allen der Verheißung wegen.
Auf dich hoffen wir allein;
Lass uns nicht verloren sein!

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