Das Gedicht „Auf meinen bestürmeten Lebens-Lauf“ stammt aus der Feder von Catharina Regina von Greiffenberg.
Wie sehr der Wirbelstrom so vieler Angst und Plagen
mich drehet um und um / so bis Du doch mein Hort
mein Mittelpunkt / in dem mein Zirkel fort und fort
mein Geist halb haften bleibt vom Sturm unausgeschlagen.
Mein Zünglein stehet stät / von Wellen fort getragen
auf meinen Stern gericht. Mein Herz und Aug′ ist dort
es wartet schon auf mich am Ruhe vollen Port:
dieweil muss ich mich keck in Weh und See hinwagen.
Oft will der Mut / der Mast / zu tausend Trümmern springen.
Bald tun die Ruder-Knecht / die sinnen / keinen Zug.
Bald kann ich keinen Wind in Glaubens-Segel bringen.
Jetzt hab ich / meine Uhr zu richten / keinen Fug.
Dann wollen mich die Wind auf andre Zufahrt dringen,
bring′ an den Hafen mich / mein Gott / es ist genug!
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