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Die besten Gedichte von Johann Christian Günther (1695 - 1723) - einem deutschen Lyriker (Epoche des Barocks).

Inhalt

Berühmte Gedichte

Bekannte Gedichte

Kurze Gedichte

Ach Gott, mein Gott, erbarme dich!
Was Gott? Was mein? Und was erbarmen?
Die Schickung peitscht mit ausgestreckten Armen,
Und über mich
Und über mich allein
Kommt weder Tau noch Sonnenschein,
Der doch sonst auf der Erden
Auf Gut' und Böse fällt.
Die ganze Welt
Bemüht sich, meine Last zu werden.

Steckbrief

Johann Christian Günther wurde nach dem Besuch des Gymnasiums in Schweidnitz wurde er 1715 von seinem Vater, einem Landarzt, zum Medizinstudium nach Wittenberg geschickt; er war aber müßig und ausschweifend, hatte keinen Geschmack für den für ihn gewählten Beruf und kam zum völligen Bruch mit seiner Familie.

1717 ging er nach Leipzig, wo er mit Johann Burkhard Mencke (1674-1732) befreundet war, der sein Genie erkannte; und dort veröffentlichte er ein Gedicht über den Frieden von Passarowitz (geschlossen zwischen dem deutschen Kaiser und der Pforte 1718), das ihm Ansehen verschaffte. Eine Empfehlung Menckes an Friedrich August II. von Sachsen, König von Polen, erwies sich als mehr als nutzlos, da Günther betrunken zur Audienz erschien.

Von da an führte er ein unstetes und ausschweifendes Leben und versank immer tiefer in den Sumpf des Elends, bis er am 15. März 1723 im Alter von nur 28 Jahren in Jena starb.

Werk

Günther war einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des frühen 18. Jahrhunderts. Formal der Epoche des Barocks zuzuordnen, ist er wegen der starken inneren Bewegtheit und ausgesprochener individueller Prägung seiner Literatur als Vorläufer der Aufklärung zu bezeichnen.
Goethe urteilte in seinem Werk Dichtung und Wahrheit:
„Ein Dichter im vollsten Sinne des Wortes gewesen. Seine lyrischen Gedichte als Ganzes zeugen von tiefer und lebendiger Empfindsamkeit, feiner Phantasie, klugem Witz und einem wahren Ohr für Melodie und Rhythmus; aber ein Hauch von Zynismus ist in den meisten von ihnen mehr oder weniger vorhanden, und dumpfe oder vulgäre Witzeleien finden sich nicht selten neben den reinsten Eingebungen seines Genies.
Ein entschiedenes Talent, begabt mit Sinnlichkeit, Einbildungskraft, Gedächtnis, Gabe des Fassens und Vergegenwärtigens, fruchtbar im höchsten Grade, rhythmisch bequem, geistreich, witzig und dabei vielfach unterrichtet.“

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