GedichtGedichte

Die besten Gedichte von Heinrich Heine (1797 - 1856) - einem der bedeutendsten deutschen Dichter (er gilt als "Überwinder" der Epoche der Romantik), Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

Inhalt

Berühmte Gedichte

Bekannte Gedichte

Kurze Gedichte

Am Werfte zu Cuxhaven
Da ist ein schöner Ort,
Der heißt »Die alte Liebe«
Die meinige ließ ich dort etc. etc. etc.

 

Anfangs wollt ich fast verzagen,
Und ich glaubt', ich trüg' es nie,
Und ich hab' es doch getragen, -
Aber frag mich nur nicht, wie?
Buch der Lieder, Junge Leiden, Lieder VIII

 

Die Göttin hat mir Tee gekocht
Und Rum hineingegossen;
Sie selber aber hat den Rum
Ganz ohne Tee genossen.
Deutschland. Ein Wintermärchen: Caput XXV

 

Es ist eine alte Geschichte,
Doch bleibt sie immer neu;
Und wem sie just passiret,
Dem bricht das Herz entzwei.
Buch der Lieder, Lyrisches Intermezzo XL, Verse 9-12

 

Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher
Verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.
Almansor, Vers 243 f. / Hassan. In: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo

 

In meinem Hirne rumort es und knackt,
Ich glaube, da wird ein Koffer gepackt,
Und mein Verstand reist ab - o wehe! -
noch früher als ich selber gehe.
Babylonische Sorgen, 1854, Verse 33 ff.

 

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text
Ich kenn auch die Herren Verfasser
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Deutschland. Ein Wintermärchen. Caput I

 

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.
Deutschland. Ein Wintermärchen. Caput I

 

Die Handlungen eines Furchtsamen, wie die eines Genies, liegen außerhalb aller Berechnungen. - Französische Zustände

 

Ärgert dich dein Auge, so reiß es aus, ärgert dich deine Hand, so hau sie ab, ärgert dich deine Zunge, so schneide sie ab, und ärgert dich deine Vernunft, so werde katholisch. - HSA Bd. 20, Brief Nr. 235: Heinrich Heine an Karl August Varnhagen von Ense

 

Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht. - Die Harzreise

 

Ich hab dich geliebet und liebe dich noch!
Und fiele die Welt zusammen,
Aus ihren Trümmern stiegen doch
Hervor meiner Liebe Flammen.

 

Die Jahre kommen und gehen,
Geschlechter steigen ins Grab,
Doch nimmer vergeht die Liebe,
Die ich im Herzen hab.

Nur einmal noch möcht ich dich sehen
Und sinken vor dir aufs Knie,
Und sterbend zu dir sprechen:
Madame, ich liebe Sie!

 

Ich wandle unter Blumen
Und blühe selber mit;
Ich wandle wie im Traume,
Und schwanke bei jedem Schritt.

O, halt mich fest, Geliebte!
Vor Liebestrunkenheit
Fall ich dir sonst zu Füßen,
Und der Garten ist voller Leut.

 

Gott wird mir verzeihen, das ist sein Beruf. - Letzte Worte auf dem Totenbett.

 

Frühling

Die Wälder und Felder grünen,
es trillert die Lerch in der Luft,
Der Frühling ist erschienen
mit Lichtern und Farben und Duft.

 

Weitere kurze Gedichte

 

Übrigens: auf unserem Schwesterprojekt finden Sie berühmte Zitate von Heinrich Heine und es gibt auch eine Themen Übersicht.

Steckbrief

Heinrich Heine

Christian Johann Heinrich Heine (* 13. Dezember 1797 in Düsseldorf; † 17. Februar 1856 in Paris) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

Das Ölgemälde stammt von Moritz Daniel Oppenheim und wurde 1831 fertig gestellt. Das Porträt kann in der Hamburger Kunsthalle zu bewundert werden.


Leben

Harry Heine – so sein Geburtsname – war das älteste von vier Kindern des jüdischen Tuchhändlers Samson Heine und dessen Frau Betty (eigentlich Peira), geborene van Geldern.

In Bonn 1819 nahm Heine das Studium der Rechts- und Kameralwissenschaft auf, belegte nur eine einzige juristische Vorlesung. Dagegen hörte er im Wintersemester 1819/20 die Vorlesung zur Geschichte der deutschen Sprache und Poesie von August Wilhelm Schlegel. Der Mitbegründer der Romantik übte einen starken literarischen Einfluss auf den jungen Heine aus, was diesen aber nicht daran hinderte, sich in späteren Werken spöttisch über Schlegel zu äußern.

Heine wechselte an die Berliner Universität, wo er von 1821 bis 1823 studierte und u. a. Vorlesungen von Georg Wilhelm Friedrich Hegel hörte. Dessen Philosophie prägte das Geschichtsverständnis und die Kunsttheorie Heines.

Heine wurde 1825 zum Doktor der Rechte promoviert. Um seine Anstellungschancen als Jurist zu erhöhen, ließ er sich evangelisch-lutherisch taufen und nahm die Vornamen Christian Johann Heinrich an. Von da an nannte er sich Heinrich Heine.
Zunächst versuchte er, die Konversion zum Christentum geheim zu halten. Seine Pläne, sich in Hamburg als Anwalt niederzulassen, scheiterten aber noch Ende desselben Jahres. Und er musste feststellen, dass viele Träger dieser Kultur auch einen getauften Juden wie ihn nicht als ihresgleichen akzeptierten. Heine war allerdings nicht bereit, Zurücksetzungen und Kränkungen unwidersprochen hinzunehmen.
In der so genannten Platen-Affäre entwickelte sich aus einem literarischen Streit mit dem Dichter August Graf von Platen eine persönliche Auseinandersetzung, in deren Folge er auch wegen seiner jüdischen Herkunft angegriffen wurde. Im Gegenzug machte Heine die Homosexualität seines Kontrahenten öffentlich (u.a. dadurch das er ihn „einen „Dichter und warmen Freund“ sowie einen „männlichen Tribade“ nannte).

Werk

Heine gilt als der "letzte Dichter der Romantik" und zugleich als derjenige, der sie überwand. Er erhob die Alltagssprache zur Poesie, die Kulturkolumne und den Reisebericht zur Kunstgattung und gab der deutschen Literatur eine bis dahin nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Wenige Werke deutschsprachiger Dichter sind so oft übersetzt und vertont worden wie seine eigenen. Als kritischer und politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Seine jüdische Herkunft und seine politischen Entscheidungen brachten ihm Anfeindungen und Ächtung ein. Diese Außenseiterrolle prägte sein Leben, seine Schriften und die turbulente Geschichte der Rezeption seines Werkes.

Er ist außerhalb Deutschlands vor allem für seine frühe Lyrik bekannt, die in Form von Liedern (Kunstliedern) von Komponisten wie Robert Schumann und Franz Schubert vertont wurde.
Heines spätere Lyrik und Prosa zeichnen sich durch satirischen Witz und Ironie aus. Er gilt als Teil der Bewegung des Jungen Deutschland. Seine radikalen politischen Ansichten führten dazu, dass viele seiner Werke von den deutschen Behörden verboten wurden - was seinen Ruhm jedoch nur noch mehr steigerte. Die letzten 25 Jahre seines Lebens verbrachte er als Immigrant in Paris.

Zitate über Heine

„Wenn man einem deutschen Autor nachsagt, er müsse bei den Franzosen in die Schule gegangen sein, so ist es erst dann das höchste Lob, wenn es nicht wahr ist. Denn es will besagen: er verdankt der deutschen Sprache, was die französische jedem gibt. Hier ist man noch sprachschöpferisch, wenn man dort schon mit den Kindern spielt, die hereingeschneit kamen, man weiß nicht wie. Aber seit Heinrich Heine den Trick importiert hat, ist es eine pure Fleißaufgabe, wenn deutsche Feuilletonisten nach Paris gehen, um sich Talent zu holen. (…) Esprit und Grazie, die gewiß dazu gehört haben, auf den Trick zu kommen und ihn zu handhaben, gibt er selbsttätig weiter. Mit leichter Hand hat Heine das Tor dieser furchtbaren Entwicklung aufgestoßen, und der Zauberer, der der Unbegabung zum Talent verhalf, steht gewiß nicht allzu hoch über der Entwicklung. (…) Ihren besten Vorteil dankt sie jenem Heinrich Heine, der der deutschen Sprache so sehr das Mieder gelockert hat, daß heute alle Kommis an ihren Brüsten fingern können.“ - Karl Kraus.

„Wenn Deutschland Heine nicht liebt, nehmen wir ihn gerne auf, aber leider liebt Heine Deutschland über Gebühr.“ - Alexandre Dumas.

„Heine sagt sehr bissige Sachen, und seine Witze treffen ins Schwarze. Man hält ihn für von Grund auf böse, aber nichts ist falscher; sein Herz ist so gut wie seine Zunge schlecht ist. Er ist zärtlich, aufmerksam, aufopfernd, in der Liebe romantisch, ja schwach, und eine Frau kann ihn unbegrenzt beherrschen.“ - George Sand.

„Den höchsten Begriff vom Lyriker hat mir Heinrich Heine gegeben. Ich suche umsonst in allen Reichen der Jahrtausende nach einer gleich süßen und leidenschaftlichen Musik. Er besaß eine göttliche Bosheit, ohne die ich mir das Vollkommene nicht zu denken vermag (…). – Und wie er das Deutsche handhabt! Man wird einmal sagen, dass Heine und ich bei weitem die ersten Artisten der deutschen Sprache gewesen sind.“ - Friedrich Nietzsche

Gedichte über Heine

Bekannte Gedichte renommierter Poeten, die sich der Lyrik verschrieben haben: