GedichtGedichte

Das Gedicht „Morgenglanz der Ewigkeit“ stammt aus der Feder von Christian Knorr von Rosenroth.

Morgenglanz der Ewigkeit,
Licht vom unerschöpften Lichte,
Schick uns diese Morgenzeit
Deine Strahlen zu Gesichte:
Und vertreib durch deine Macht
Unsre Nacht.

Deiner Güte Morgentau
Fall auf unser matt Gewissen;
Laß die dürre Lebensau
Lauter süßer Trost genießen;
Und erquick uns, deine Schar,
Immerdar.

Gib, daß deiner Liebe Glut
Unsre kalten Werke töte,
Und erweck uns Herz und Mut
Bei entstandner Morgenröte,
Daß wir, eh wir gar vergehn,
Recht aufstehn.

Ach! du Aufgang aus der Höh,
Gib, daß auch am Jüngsten Tage
Unser Leichnam aufersteh
Und, entfernt von aller Plage,
Sich auf jener Freudenbahn
Freuen kann.

Leucht uns selbst in jener Welt,
Du verklärte Gnadensonne,
Führ uns durch das Tränenfeld
In das Land der süßen Wonne,
Da die Lust, die uns erhöht,
Nie vergeht.

Anmerkung: Morgenglanz der Ewigkeit ist ein Kirchenlied aus dem 17. Jahrhundert. Der Text der ursprünglich 7 Strophen stammt von Christian Knorr von Rosenroth (1636–1689) und wurde um 1690 für Hausandachten vertont. Angeregt wurde es durch ein Gedicht von Martin Opitz (1597–1639) mit dem Titel "O Licht, geboren aus dem Lichte".

 

Weitere bekannte Christliche Gedichte namhafter Dichter, die sich der Lyrik verschrieben haben: