GedichtGedichte

Das Gedicht „Kapellenruine“ stammt aus der Feder von Ernst Lissauer.

Abseits vom Weg, zwischen den Feldern, vor Zeit,
Stand eine Kapelle, der Mutter Gottes geweiht.
Fahnen und Bilder hingen flimmernd umher,
Blitz brach ein und raubte sie leer.

Nun stehn nur die Mauern bröckelnd zwischen den Wiesen,
Breschen gleich klafft das Tor, Gras sind die Fliesen;
Statt der Mutter Gottes und ihrer Wunder
Wohnt darin der weiße Holunder.

Still trete ich ein, ich neige
Mich tief und verehre die tragenden Zweige.

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