GedichtGedichte

Das Gedicht „Der Berghirt“ stammt aus der Feder von Wilhelm Müller.

Wenn auf dem höchsten Fels ich steh',
In's tiefe Tal hernieder seh'
    Und singe,

Fern aus dem tiefen dunkeln Tal
Schwingt sich empor der Wiederhall
    Der Klüfte.

Je weiter meine Stimme dringt,
Je heller sie mir wiederklingt
    Von unten.

Mein Liebchen wohnt so fern von mir,
Drum sehn' ich mich so heiß nach ihr
    Hinüber!

Viel steile Berge vor mir stehn,
Die Flüsse schäumend sich ergehn
    Im Tale.

Der Aar sich in die Wolken schwingt,
Die Gämse durch die Klüfte springt
    Hinüber!

Die Wolken ruhen auf der Höh',
Und durch die Nebel glänzt der Schnee
    Der Gipfel.

Je stolzer mir mein Mädchen tut,
Je höher steigt empor mein Mut
    In Liebe.

Ein Glöckchen klingt im stillen Tal,
Die Essen rauchen überall
    Im Dorfe.

Ach, Mädchen, Mädchen, nimm mich bald!
Es ist so öd', es ist so kalt
    Hier oben.

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