GedichtGedichte

Das Gedicht „Schwüle“ stammt aus der Feder von Conrad Ferdinand Meyer.

Trüb verglomm der schwüle Sommertag
Dumpf und traurig tönt mein Ruderschlag -
Sterne, Sterne - Abend ist es ja -
Sterne, warum seid ihr noch nicht da?

Bleich das Leben! Bleich der Felsenhang!
Schilf, was flüsterst du so frech und bang?
Fern der Himmel und die Tiefe nah -
Sterne, warum seid ihr noch nicht da?

Eine liebe, liebe Stimme ruft
Mich beständig aus der Wassergruft -
Weg, Gespenst, das oft ich winken sah!
Sterne, Sterne, seid ihr nicht mehr da?

Endlich, endlich durch das Dunkel bricht -
Es war Zeit! - ein schwaches Flimmerlicht -
Denn ich wusste nicht, wie mir geschah.
Sterne, Sterne, bleibt mir immer nah!

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