GedichtGedichte

Das Gedicht „Seufzer eines Ungeliebten“ stammt aus der Feder von Gottfried August Bürger.

Hast du nicht Liebe zugemessen
Dem Leben jeder Creatur?
Warum bin ich allein vergessen,
Auch meine Mutter du! Natur?

Wo lebte wohl in Forst und Hürde,
Und wo in Luft und Meer ein Tier
Das nimmermehr geliebet würde? –
Geliebt wird alles außer mir!

Wenn gleich im Hain und Wiesenmatte
Sich Baum und Staude, Moos und Kraut,
Durch Lieb’ und Gegenliebe gatten;
Vermählt sich mir doch keine Braut.

Mir wächst am süßesten der Triebe
Nie Honigfrucht zur Lust heran.
Denn ach! Mir mangelt Gegenliebe,
Die Eine nur gewähren kann.

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