GedichtGedichte

Das Gedicht „Sommernachts über Land“ stammt aus der Feder von Oskar Loerke.

Von Rüstern schauert die hängende
Ernte der Traurigkeit:
Schon steigt aus Wurzeln die drängende,
Die untere Ewigkeit.

Aus Brunnen krümmt sich der tastende,
Verwesende Nebel und klimmt.
Aus Löchern kommt das fastende
Grauen und nimmt und nimmt.

Hat der Horizont seine klagenden
Harfen zum Klagen gebracht?
Die Erde hat, ach, die tragenden
Schollen zu Wolken gemacht.

Die Nähe voll bitter steigender
Schluchzer wird ungewiß.
Der Himmel steht wie ein schweigender
Berg der Kümmernis.

Der Kümmernisberg steht gläsern still,
Vor alle Ziele gestellt.
Und wer in süßere Meilen nur will,
Dem steht er vor der Welt.

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