Das Gedicht „Die Heimkehr“ stammt aus der Feder von Heinrich Heine.
Mein Herz, mein Herz ist traurig,
doch lustig leuchtet der Mai;
ich stehe, gelehnt an der Linde,
hoch auf der alten Bastei.
Da drunten fließt der blaue
Stadtgraben in stiller Ruh;
ein Knabe fährt im Kahne,
und angelt und pfeift dazu.
Jenseits erheben sich freundlich,
in winziger, bunter Gestalt
Lusthäuser, und Gärten, und Menschen,
und Ochsen, und Wiesen, und Wald.
Die Mägde bleichen Wäsche,
und springen im Gras herum:
das Mühlrad stäubt Diamanten,
ich höre sein fernes Gesumm.
Am alten grauen Turme
ein Schilderhäuschen steht;
ein rotgeröckter Bursche
dort auf und nieder geht.
Er spielt mit seiner Flinte,
die funkelt im Sonnenrot,
er präsentiert und schultert -
ich wollt, er schösse mich tot.
Weitere gute Gedichte des Autors Heinrich Heine.
- Belsatzar
- Die Loreley
- Der Tod, das ist die kühle Nacht
- Leise zieht durch mein Gemüt
- Der Brief, den du Geschrieben
- Deutschland. Ein Wintermärchen.
- Denk ich an Deutschland in der Nacht
- Unterm weißen Baume sitzend
- Die Schlesischen Weber
- Das Fräulein stand am Meere
- Die Heiligen Drei Könige
- Ich liebe solche weiße Glieder