GedichtGedichte

Das Gedicht „Vorfrühling“ stammt aus der Feder von Johann Gabriel Seidl.

Welch' fernes Rauschen tönt von dort?
Es muß die Mühle sein;
Die Wellchen Hüpfen lustig fort:
Das macht der Sonnenschein.

Er schmelzt' ihr Band von Eis entzwei,
Und wärmt sie, wie er kann;
Drum rauschen sie so frank und frei
Ihm ihren Dank hinan.

Und welch' ein sanftes Grün ist hier!
Es ist ein Gräschen nur;
Doch mehr, als Blüten, gilt es mir,
Dies erste Grün der Flur.

Es freut sich auch am Sonnenschein,
Wünscht auch den Winter fern.
Und hat, wenn noch so zart und klein.
Doch auch die Freiheit gern.

Und Lief in meinem Herzen regt
Manch' alter Keim sich auch; —
Was ist es, was mein Herz bewegt,
Wie leiser Liedeshauch?

Ich such' umsonst nach Klang und Wort,
Es wird nicht klar in mir:
Das ferne Rauschen stört mich dort.
Das sauste Grünen hier!

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