GedichtGedichte

Das Gedicht „Die Lieb ist Leben und Tod“ stammt aus der Feder von Georg Rudolf Weckherlin.

Das Leben, so ich führ, ist wie der wahre Tod,
Ja über den Tod selbs ist mein trostloses Leben:
Es endet ja der Tod des Menschen Pein und Leben,
Mein Leben aber kann nicht enden dieser Tod.

Bald kann ein Anblick mich verlötzen auf den Tod,
Ein andrer Anblick bald kann mich widrumb beleben,
Daß ich von Blicken muß dann sterben und dann leben,
Und bin in einer Stund bald lebendig bald tot.

Ach, Lieb! verleih mir doch numehr ein anders Leben,
Wenn ich ja leben soll, oder den andern Tod,
Dann weder diesen Tod lieb ich, noch dieses Leben.

Verzeih mir, Lieb, ich bin dein lebendig und tot,
Und ist der Tod mit dir ein köstlich-süßes Leben,
Und Leben von dir fern ist ein ganz bittrer Tod.

Georg Rudolf Weckherlin

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