GedichtGedichte

Das Gedicht „Wie schön ist doch das Fliegen“ stammt aus der Feder von Heinrich Seidel.

Die Schmetterlinge fliegen -
Um bunte Blumen schweben sie,
Im Sonnenscheine leben sie
In linder Luft
Und lauter Duft.
Sie flattern und sie kosen
Und küssen alle Rosen.
Der Schmetterling, das leichte Blut,
Der hat es gut!

Die schlanken Schwalben fliegen -
Durch blaue Lüfte streifen sie,
Um stolze Türme schweifen sie.
Im Herbste ziehn
Sie fort und fliehn
Weit über Meer und Hügel
Zum Süd mit leichtem Flügel,
Wo Palmen und Orangen blühn
Im ew’gen Grün.

Die edlen Falken fliegen -
Hoch über Wolken reisen sie,
In Ätherhöhen kreisen sie,
Wo auf die Welt
Vom Himmelszelt
Sie stolz herniederschauen
Auf Wälder, Seen und Auen
Als Herrscher in dem Luftrevier
Ob dem Gethier.

Wie schön ist doch das Fliegen! -
Doch was geschah? Die Schwalbe fing
Mit einem Mal den Schmetterling,
Der Falk im Flug
Die Schwalbe schlug,
Die Büchse hört ich knallen,
Den Falken sah ich fallen,
Und mit dem Fliegen war’s vorbei -
Ich dacht: "Ei, ei!"

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