GedichtGedichte

Das Gedicht „Sonett 11“ stammt aus der Feder von William Shakespeare.

So schnell als du verwelkst, wirst du erstehn
In einem Sproß zu alter Frühlingspracht,
Es bleibt ja dein, mag Jugend auch vergehn,
Das frische Blut, das andern du vermacht.

Darin liegt Weisheit, Schönheit, Lebensdrang,
Sonst herrscht nur Wahnsinn, Alter, grauser Tod!
Und dächten all' wie du, vom Untergang
Wär' Zeit und Welt in sechzig Jahr bedroht.

Wer roh und häßlich von Gestalt, laß ihn,
Wie es Natur bestimmt, unfruchtbar enden,
Doch du, dem sie das Herrlichste verliehn,

Sollst ihre gute Gabe gut verwenden!
Ihr Siegel bist du, bist von ihr geweiht,
Ihr Bild zu prägen für die Ewigkeit!

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