Das Gedicht „Sonett 14“ stammt aus der Feder von William Shakespeare.
Nicht les' ich in der Sterne Schicksalsbuch,
Und doch glaub' ich, versteh' ich diese Kunst:
Nicht meld' ich von der Zeiten Glück und Fluch,
Von Not und Seuchen und der Stunde Gunst;
Auch der Minuten Lauf verkünd' ich nicht,
Was jede bringt, ob Regen, Blitz und Winde,
Von keiner großen Fürsten Zukunft spricht
Die Weissagung, die ich am Himmel finde.
Aus deinen Augen schöpf' ich meine Kunde,
Den treuen Sternen, die mir prophezein:
Wahrheit und Schönheit blühn im ew'gen Bunde,
Wirst einen Erben du der Welt verleihn!
Sonst aber spricht die Zukunft laut zu mir:
Wahrheit und Schönheit sterben aus mit dir!
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