GedichtGedichte

Die besten Gedichte & Lieder von Oswald von Wolkenstein (um 1377 - 1445) - einem Sänger, Dichter und Politiker. Er war ein Ritter des ausgehenden Spätmittelalters sowie Diplomat.

Inhalt

Berühmte Gedichte

Bekannte Gedichte

Aussprache

Quelle: Zur heutigen Aussprache der Texte Oswalds von Wolkenstein; Hans Moser (Universität Innsbruck) & Ulrich Müller (Universität Salzburg)

Kurze Gedichte

Oswald von Wolkenstein schmeckte bei einem Besuch 1415 bei König Sigmund von Konstanz der Wein nicht:

„Und euer Wein, ein Schlehentrank
Der räuchert mir die Kehle krank
Dass sich verfang
Mein heller Gesang
Oft nach Tramin geht mein Gedank.“

Anmerkung: Tramin an der Weinstraße ist eine italienische Gemeinde mit knapp 3500 Einwohnern im Unterland in Südtirol. Bekannt ist das Weindorf für Weine aus der Rebsorte Gewürztraminer und den traditionellen Egetmann-Umzug, der am Faschingsdienstag in ungeraden Jahren durchgeführt wird.

Steckbrief

Wahrscheinlich wurde Oswald von Wolkenstein auf Schloss Schöneck bei Falzes im Pustertal geboren, wo sein Vater im Jahr von Oswalds Geburt Kastellan war. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er jedoch in Seis am Schlern, wo die Ruinen seines Hauses, der Burg Hauenstein im Wald am Fuße des Schlerns, noch zu sehen sind.

Seit 1973 haben Untersuchungen seiner sterblichen Überreste ergeben, dass Oswald mit einer kleineren als der normalen rechten Augenhöhle geboren wurde; infolgedessen war das rechte Auge ständig unter Belastung, bis es sich schließlich rechtzeitig schloss. Diese Studien widerlegten die Vermutung, dass ein Pfeilschuss bei einem Karnevalsspiel im Jahr 1385 die Ursache gewesen sein könnte.

Im Jahr 1387 begannen Oswalds Reisen in nordeuropäische und islamische Länder: Er bereiste den gesamten alten Kontinent bis nach Georgien.

Er wurde zum Ratsmitglied und Botschafter am Hof von Sigismund von Luxemburg ernannt und trat dem von diesem zur Bekämpfung der Hussiten gegründeten Drachenorden bei, dem unter anderem Fürst Vlad II. Dracul und János Hunyadi, der Weiße Ritter, angehörten.

Im Jahr 1402 lernte er Barbara Jäger, Martins Tochter, kennen, mit der die Wolkensteiner seit Jahrzehnten um den Besitz von Castelvecchio stritten, wo der Dichter jahrelang lebte und mehrere Lieder komponierte. Mit Barbara hatte er eine Liebesaffäre.

Im Jahr 1407 ließ er sich in Brixen nieder, wo ihn der Fürstbischof Ulrich I. zum Domkapitular ernannte.

Als Botschafter bei Sigismund von Luxemburg erhielt er 1415 von Ferdinand I. von Aragonien die feierlichen Anerkennungen des Ordens der Jarra und des Greifs (Orden de la Jarra y del Grifo) und des Ordens der Stola.

Er unternahm weitere abenteuerliche Reisen und wurde mehrmals inhaftiert. Im Jahr 1417 heiratete er die jüngere Margarete von Schwangau, die ihm 7 Kinder gebar.

Zusammen mit seinem Bruder Konrad nahm er an der Elefantenliga teil. Dieser Bund wurde am 23. August 1406 unter der Führung von Ulrich von Matsch gegründet, um die Rechte und die Macht von 21 Tiroler Adelsfamilien gegen Friedrich IV. von Habsburg und Heinrich VI. von Rottemburg zu verteidigen. Die Mitglieder trugen einen Brustpanzer, auf dem ein silberner Elefant abgebildet war. Dieses Symbol wurde wahrscheinlich in der Bedeutung von Macht und Herrschaft verwendet.

Er beteiligte sich auch am Falkenbund, der über hundert Mitglieder zählte und von Heinrich VI. von Rottemburg angeführt wurde. Das Prinzip des Bundes war dasselbe wie das des Elefantenbundes, aber nur gegen die Macht Friedrichs IV. von Habsburg. Im Jahr 1423 war Osvald zusammen mit anderen Adligen und der Familie Starkenberg, den Besitzern der Burg und rechtmäßigen Herrschern über das Gebiet von Jenesien, an der Belagerung der Burg Greifenstein beteiligt. Er überlebte unversehrt und erzählte seine Geschichte in einer Ballade.

1429 entführte und erpresste er mit anderen Anhängern des Domkapitels den Brixener Fürstbischof Ulrich II. Putsch (eine von den Institutionen und der Bevölkerung stark kritisierte Affäre).

In seinem letzten Lebensabschnitt zog er sich in die Abtei von Novacella zurück, wo das Klima für das Schreiben seiner Canzonieri besser geeignet war. Er starb am 2. August 1445 im Alter von etwa 68 Jahren in Meran. Sein Geschlecht setzte sich bis 1937 mit Graf Arthur von Wolkenstein-Rodenegg fort. Die Nachkommenschaft der Brüder Michael und Leonard war dagegen kürzer oder setzte sich durch weibliche Abstammung fort.

Oswalds Grabstein ist in Brixen im Kreuzgang des Doms erhalten, tatsächlich wurde er aber - laut Testament - im Augustinerkloster der Abtei Novacella beigesetzt.

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