GedichtGedichte

Das Gedicht „Christi Blut und Gerechtigkeit“ stammt aus der Feder von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf.

Christi Blut und Gerechtigkeit,
das ist mein Schmuck und Ehrenkleid,
damit will ich vor Gott bestehn,
wenn ich zum Himmel werd eingehn.

Drum soll auch dieses Blut allein
mein Trost und meine Hoffnung sein;
ich bau im Leben und im Tod
allein auf Jesu Wunden rot.

Und wenn ich durch des Herrn Verdienst
noch so treu würd in seinem Dienst,
gewönn den Sieg dem Bösen ab
und sündigte nicht bis ins Grab,

So will ich, wenn ich zu ihm komm,
nicht denken mehr an gut noch fromm,
sondern: Da kommt ein Sünder her,
der gern fürs Lösgeld selig wär.

Solang ich noch hienieden bin,
so ist und bleibet das mein Sinn:
Ich will die Gnad in Jesu Blut
bezeugen mit getrostem Mut.

Wird dann die Frag an mich gebracht:
Was hast du in der Welt gemacht?
So sprech ich: Dank sei meinem Herrn!
Könnt ich was Guts tun, ich tat's gern.

Wenn nun kam eine böse Lust,
so dankt ich Gott, dass ich nicht musst;
ich sprach zur Lust, zum Stolz, zum Geiz:
Dafür hing unser Herr am Kreuz.

Gelobet seist du, Jesu Christ,
dass du ein Mensch geboren bist
und hast für mich und alle Welt
bezahlt ein ewig Lösegeld!

Dem Lamm gebühret alles gar,
weil es für uns geschlachtet war;
es hat die Sünde weggebracht
und uns Gott angenehm gemacht.

Du Ehrenkönig Jesu Christ,
des Vaters einger Sohn du bist;
erbarme dich der ganzen Welt
und segne, was sich zu dir hält.

Nikolaus Ludwig von Zinzendorf

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