GedichtGedichte

Das Gedicht „Zirkus“ stammt aus der Feder von Klabund.

Die Puppen laden hölzerne Geschütze.
Schon sinkt
Im Korktod
Dummer August blaß.
Geschminkte Hände halten
Säbelblech.
Der Wangen rote Tulpen
Blühen faul.
Die Augen (sanfte Augen der Natur)
Entgleiten maulwurfunterwürfig in den dunklen
Erdbraunen Nachtgott.
Ihn ersah
Zum Ziel sich die bedeutende Strategin,
Die Liebe, die durch tausend Reifen sprang,
Auf Pferdchen äffchensamt geritten,
Den Himmel der Manege spaltete.
Vom Turmseil schwirrte
Der entthronte Künstler.
Der Kopf
Fraß blutend Sägespäne.
Und die Hände (die schönen Hände, die den Balancierstock schwangen,
den silbernen, mit Löwenkopf gezierten),
Sie riefen Hilfe im Ertrinken,
Versinken unterm Sand.
Das Publikum
Schoß Beifall aus kanonengleichen Mäulern.

Weitere gute Gedichte des Autors Klabund.