GedichtGedichte

Das Gedicht „Zuversicht“ stammt aus der Feder von Ludwig Tieck.

Wohlauf! es ruft der Sonnenschein
Hinaus in Gottes freie Welt!
Geht munter in das Land hinein
Und wandelt über Berg und Feld!

Es bleibt der Strom nicht ruhig stehn,
Gar lustig rauscht er fort;
Hörst du des Windes muntres Wehn?
Er braust von Ort zu Ort.

Es reist der Mond wohl hin und her,
Die Sonne ab und auf,
Guckt über'n Berg und geht in's Meer,
Nie matt in ihrem Lauf.

Und, Mensch, du sitzest stets daheim,
Und sehnst dich nach der Fern:
Sei frisch und wandle durch den Hain,
Und sich die Fremde gern.

Wer weiß, wo dir dein Glücke blüht,
So geh und such es nur,
Der Abend kommt, der Morgen flieht,
Betrete bald die Spur.

Laß Sorgen sein und Bangigkeit,
Ist doch der Himmel blau,
Es wechselt Freude stets mit Leid,
Dem Glücke nur vertrau.

So weit dich schließt der Himmel ein
Gerät der Liebe Frucht,
Und jedes Herz wird glücklich sein,
Und finden was es sucht.

Analyse

Das Gedicht "Zuversicht" (1798; Epoche der Romantik) besteht aus 7 Strophen mit je 4 Versen. Es weist einen durchgehenden Kreuzreim auf, mit ein paar wenigen unreinen Reimen. Das Metrum wechselt zwischen einem vierhebigen Jambus in jeweils ersten und dritten Vers einer Strophe und einem dreihebigen Jambus im zweiten und vierten Vers.

Inhalt / Zusammenfassung

Das lyrische Ich beschreibt vielfältige Naturerscheinungen. Die Welt wird in einem positiven Licht dargestellt. Sie ist in ständiger Bewegung. Es wird ein Gefühl von Sehnsucht nach der Ferne vermittelt. Der Mensch wird angeregt hinaus zugehen, die Welt zu erkunden und so sein Glück zu finden.

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