Eine auserlesene Sammlung bekannter Gedichte von renommierten (hauptsächlich deutschen) Dichtern, denen es gelang den Geist (oder Logos) der Worte in Versform zu reimen.
Begriffe
Inhalt
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, nicht möglichst viele Gedichte eines Autors, sondern nur die Besten zu sammeln.
Poesie
Poesie (abgeleitet vom griechischen poiesis, "machen, schaffen" siehe auch "kreativ") ist eine Form der Literatur, die ästhetische und oft rhythmische Qualitäten der Sprache - wie Phonästhetik, Klangsymbolik und Metrum - verwendet, um Bedeutungen zusätzlich zu oder anstelle der prosaischen vordergründigen Bedeutung hervorzurufen.
Der Begriff „Gedicht“ wird etwa seit dem 17. Jahrhundert im heutigen Sinn für poetische Texte verwendet, die zur Gattung der Lyrik gehören. Ursprünglich war ein „Gedicht“ alles schriftlich Abgefasste; in dem Wort „Dichtung“ hat sich noch etwas von dieser Bedeutung erhalten.
Poem ist im Englischen die neutrale Bezeichnung für ein Gedicht oder Versdichtung allgemein; im Russischen ist damit ein größeres (zyklisches) Werk der lyrischen Dichtung, oft mit epischen Zügen, gemeint. Historisch wurde der Begriff vom deutschen Bildungsbürgertum abschätzig als Synonym für triviale Dichtung gebraucht.
Lyrik
Lyrik ist eine formale Form der Poesie, die persönliche Emotionen oder Gefühle zum Ausdruck bringt und in der Regel in der ersten Person gesprochen wird. Sie ist nicht mit Liedtexten gleichzusetzen, auch wenn diese oft im lyrischen Modus verfasst sind.
Der Begriff leitet sich von einer Form der altgriechischen Literatur ab, die sich durch ihre musikalische Begleitung, in der Regel auf einem Saiteninstrument, der Leier, auszeichnete. Er verdankt seine Bedeutung in der Literaturtheorie der von Aristoteles entwickelten Unterteilung in 3 große Kategorien (Klassiker): Lyrik, Dramatik und Epik.
Beispiele sind:
- Die drei Spatzen
- John Maynard
- Mondnacht
- Willkommen und Abschied
- Kirschblüte bei der Nacht
- Wonne der Einsamkeit
- Du musst das Leben nicht verstehen
- Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
- Die Ameisen
- Deutschland. Ein Wintermärchen.
- Nachtgedanken
- Frische Fahrt
- Hälfte des Lebens
- Es ist Nacht
- Herbstbild
- Der Gott der Stadt
- Sonett 18
- Der Handschuh
- Die Beiden
- Waldeinsamkeit
- Der Knabe im Moor
- Eure Kinder
Prosa
Prosa bezeichnet die unstrukturierte Sprache im Gegensatz zur Formulierung in Versen, Reimen oder in rhythmischer Sprache.
Es handelt sich um eine Form der Sprache, die in der Regel einen natürlichen Redefluss und eine grammatikalische Struktur aufweist. Das Wort "Prosa" leitet sich vom altfranzösischen prose ab, das wiederum auf den lateinischen Ausdruck prosa oratio (wörtlich: geradlinige oder direkte Rede) zurückgeht. Werke der Philosophie, Geschichte, Wirtschaft usw., des Journalismus und der meisten Belletristik sind Beispiele für in Prosa geschriebene Werke.
Sie unterscheidet sich von den meisten traditionellen Gedichten, deren Form eine regelmäßige Struktur aufweist und aus Versen besteht, die auf Metrum und Reim basieren. Der amerikanische Dichter T. S. Eliot bemerkte, dass "die Unterscheidung zwischen Vers und Prosa klar ist, während die Unterscheidung zwischen Poesie und Prosa undeutlich ist".
Ein Reim ist eine Wiederholung ähnlicher Laute in den letzten betonten Silben. Meistens er als ästhetischer Effekt in der Endstellung von Zeilen in Gedichten oder Liedern verwendet. Zudem wird der Begriff manchmal auch als Kurzbezeichnung für ein kurzes Gedicht verwendet, z.B. einen Kinderreim.
Metrum
Ein Großteil der Lyrik beruht auf einem regelmäßigen Metrum, das entweder auf der Anzahl der Silben oder auf der Betonung beruht. Die gebräuchlichsten Metren sind die folgenden:
- Jambisch - zweisilbig, wobei auf die kurze oder unbetonte Silbe die lange oder betonte Silbe folgt.
- Trochäisch - zwei Silben, wobei die lange oder betonte Silbe von der kurzen oder unbetonten Silbe gefolgt wird. Im Englischen findet man dieses Metrum fast ausschließlich.
- Pyrrhichius - Zwei unbetonte Silben.
- Anapästisch - drei Silben, wobei die ersten beiden kurz oder unbetont und die letzte lang oder betont sind.
- Daktylisch - drei Silben, von denen die erste lang oder betont und die beiden anderen kurz oder unbetont sind.
- Spondylisch - zwei Silben, mit zwei aufeinander folgenden langen oder betonten Silben.
Einige Formen weisen eine Kombination von Metren auf, wobei für den Refrain oft ein anderes Metrum verwendet wird.
Form
Poetische Texte treten in zahlreichen sprachlichen Formen auf. Auf verschiedenen Ebenen der sprachlichen Gestaltung unterscheidet man:- Versfuß (Jambus, Trochäus, Anapäst, Daktylus, u.a.)
- Versmaß (Hexameter, Pentameter, Alexandriner, Blankvers, u.a.)
- Strophenform (Chevy-Chase-Strophe, Distichon (zweizeilig), Sestine, Stanze (Oktave), u.a.)
- Gedichtformen
- Sonett (Klinggedicht)
- Epigramm (kurzes Sinngedicht)
- Ballade (ursp.: Tanzlied)
- Ode (feierlicher & erhabener Stil )
- Lied
- Elegie (Klagegedicht; oft als Distichon)
- Hymne (Lobgesang)
- Ghasel (arab.: Gespinst, Liebesworte)
- Haiku und Senryū (japanische Gedichtsform)
Vers
Eine Strophe (auch: Vers oder Gedichtzeile) ist eine Zeile in einem Gedicht, d.h. eine Gruppe von Wörtern, die horizontal von links nach rechts auf der Seite angeordnet sind und eine Einheit bilden. In diesem Sinne ist es über das Französische aus dem Lateinischen entlehnt (versus: Reihe, Zeile, Vers).
Kadenz
Unter Kadenz versteht man in der Verslehre die metrisch-rhythmische Gestalt des Versschlusses, also der letzten Silben des Verses von der letzten betonten Silbe an.
Der Begriff Kadenz stammt von dem italienischen Wort "cadenza" „das Fallen“ (von lateinisch "cadere" „fallen“ / „stürzen“) und beschreibt, wie ein Vers "abfällt", also endet.
Es werden aufgrund der Anzahl der Silben und des Vers-Schlusses 3 Formen unterschieden:
- einsilbig (auch männlicher oder stumpfer): endet mit einer betonten Silbe, z. B. „Steht die Form, aus Lehm gebrannt“
- zweisilbiger (auch weiblicher oder klingender): endet mit einer unbetonten Silbe, z. B. „Fest gemauert in der Erden“
- dreisilbiger (auch reicher oder gleitender): endet mit 2 unbetonten Silben, z. B. „schmerzliche, märzliche, singende“
Die Bezeichnungen „männlich“, „weiblich“, „stumpf“, „klingend“ usw. entsprechen dabei den gebräuchlichen Bezeichnungen für Reime entsprechender Länge, wobei die Kadenz unabhängig vom Endreim ist, das heißt auch ein ungereimter Vers kann zum Beispiel eine weibliche Kadenz haben.
Der reiche Reim ist als Endreim im Deutschen sehr selten. Ebenso selten ist eine reiche Kadenz: auch daktylischen Verse enden meist katalektisch, das heißt der letzte Daktylus —◡◡ wird zu —◡ verkürzt.
Autoren (alphabetisch (Nachname)) A bis K
- Sophie Albrecht
- Achim von Arnim
- Bettina von Arnim
- Louise Aston
- Ferdinand Avenarius
- Charles Baudelaire
- Otto Julius Bierbaum
- Paul Boldt
- Wolfgang Borchert
- Clemens Brentano
- Gottfried August Bürger
- Wilhelm Busch
- Adelbert von Chamisso
- Ada Christen
- Matthias Claudius
- Max Dauthendey
- Paula Dehmel
- Richard Dehmel
- Annette von Droste-Hülshoff
- Joseph von Eichendorff
- Gerrit Engelke
- Gustav Falke
- Hoffmann von Fallersleben
- Paul Fleming
- Ferdinand Freiligrath
- Theodor Fontane
- Emanuel Geibel
- Carl Geisheim
- Christian Fürchtegott Gellert
- Stefan George
- Paul Gerhardt
- Khalil Gibran
- Johann Wolfgang von Goethe
- Rudolf Gottschall
- Franz Grillparzer
- Andreas Gryphius
- Johann Christian Günther
- Friedrich von Hagedorn
- Friedrich Hebbel
- Heinrich Heine
- Johann Gottfried Herder
- Georg Herwegh
- Georg Heym
- Peter Hille
- Hugo von Hofmannsthal
- Friedrich Hölderlin
- Ludwig Hölty
- Arno Holz
- Gottfried Keller
- Justinus Kerner
- Klabund
- Friedrich Gottlieb Klopstock
- Theodor Körner
Autoren (alphabetisch (Nachname)) L bis Z
- Else Lasker-Schüler
- Nikolaus Lenau
- Detlef von Liliencron
- Ernst Lissauer
- Oskar Loerke
- Friedrich von Logau
- Friedrich von Matthisson
- Conrad Ferdinand Meyer
- Eduard Mörike
- Christian Morgenstern
- Wilhelm Müller
- Friedrich Nietzsche
- Novalis
- Anton Ohorn
- Martin Opitz
- August von Platen
- Edgar Allan Poe
- Robert Reinick
- Ludwig Rellstab
- Rainer Maria Rilke
- Joachim Ringelnatz
- Friedrich Rückert
- Ferdinand von Saar
- Friedrich Schiller
- Heinrich Seidel
- Johann Gabriel Seidl
- William Shakespeare
- Angelus Silesius
- Ernst Stadler
- Theodor Storm
- Ludwig Thoma
- Ludwig Tieck
- Georg Trakl
- Kurt Tucholsky
- Ludwig Uhland
Übrigens: manche Dichter haben nicht nur gedichtet, sondern quasi nebenbei, auch eine erkleckliche Sammlung an Bonmots, Aphorismen und Sentenzen produziert. Auf unserem Schwesterprojekt finden sie diese Zitate — fein säuberlich nach Autoren und Themen sortiert.
Auswahl
Eine Liste mit Dichtern mit einer handvoll von Gedichten
- Baumbach
- Rudolf Baumbach (1840 - 1905) war ein deutscher Dichter. Viele seiner Werke sind geprägt von einer einfachen Sprache, geformt in melodiöse und rhythmische Verse, wodurch sie oft vertont wurden.
- Der Wagen rollt
- Aus der guten alten Zeit
- Die Gäste der Buche
- Die Lindenwirtin
- Blüthgen
- Victor Blüthgen (1844 - 1920) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller der Romane, Novellen sowie Operntexte publizierte und bei seinen Zeitgenossen vor allem durch seine Gedichte für Kinder bekannt war.
- Die fünf Hühnerchen
- Sankt Niklas und das Telephon
- Zu Weihnachten
- Nun wandelt auf verschneiten Wegen
- Brecht
- Bertolt Brecht (1898 - 1956) war ein deutscher Theaterwissenschaftler, Dramatiker und Dichter (Epoche der Neuen Sachlichkeit). Er wuchs während der Weimarer Republik auf, hatte seine ersten Erfolge als in München und zog 1924 nach Berlin, wo er mit Kurt Weill die Dreigroschenoper schrieb und eine lebenslange Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hanns Eisler begann. In dieser Zeit tauchte er in das marxistische Denken ein, schrieb didaktische Lehrstücke und wurde zu einem führenden Theoretiker des epischen Theaters (das er später lieber "dialektisches Theater" nannte) und des so genannten V-Effekts.
Während der Zeit des Nationalsozialismus lebte Bertolt Brecht im Exil, zunächst in Skandinavien und während des Zweiten Weltkriegs in den Vereinigten Staaten, wo er vom FBI überwacht wurde. Nach dem Krieg wurde er vom "Komitee für unamerikanische Umtriebe" vorgeladen. Als er nach Ost-Berlin zurückkehrte, gründete er mit seiner Frau und langjährigen Mitarbeiterin, der Schauspielerin Helene Weigel, die Theatergruppe Berliner Ensemble.
Hier eine kleine Auswahl, der meines Erachtens eindringlichsten (politisch & gesellschaftlich), seiner Gedichte: - Erinnerung an die Marie A.
- Siebenhundert Intellektuelle beten einen Öltank an
- Über das Frühjahr
- Der Choral vom großen Baal
- Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration
- Brockes
- Barthold Heinrich Brockes (1680-1747) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter der Epoche der frühen deutschen Aufklärung.
Sein Hauptwerk ist die natur-lyrische Gedichtsammlung "Irdisches Vergnügen in Gott", in der die Natur in ihrer Schönheit und Nützlichkeit als Mittler zwischen Mensch und Gott reflektiert wird. Das Werk erschien zwischen 1721 und 1748 in 9 Bänden mit insgesamt mehr als 5500 Seiten. - Die Heide
- Die kleine Fliege
- Die Welt ist allezeit schön
- Kirschblüte bei der Nacht
- Wintergedanken
- Busse
- Carl Hermann Busse (1872 - 1918) war ein deutscher Literaturkritiker und Lyriker. Sein Gedicht Über den Bergen (山のあなた, Yama no Anata) ist in Japan durch die Anthologie Kaichō on von Ueda Bin aus dem Jahr 1905 (zuletzt 2010 wieder veröffentlicht) auch heute noch bekannt.
- Auf der Reise
- Berlin
- Drei Wanderer
- Über den Bergen
- Schöne Nacht
- An Theodor Storm
- Busse-Palma
- Georg Busse-Palma (1876 - 1915) war ein deutscher Dichter und Stiefbruder des Schriftstellers Carl Hermann Busse.
- Zigeuners-Weihnachten
- Mit den Schwalben
- Frühling
- Dach
- Simon Dach (1605 - 1659) war ein deutsch-litauischer Dichter in der Epoche des Barocks.
- Das große Licht
- Letzte Rede einer … sterbenden Jungfrau
- Lied der Freundschaft
- Perstet amicitiae semper venerabile Faedus!
- Ännchen von Tharau
- Dahn
- Felix Dahn (1834 - 1912) war ein deutscher Rechtswissenschaftler, Schriftsteller und Historiker. Er schrieb den seinerzeit sehr populären historischen Roman "Ein Kampf um Rom" (1876). Allerdings erreicht das Werk bei weitem nicht die Qualität des Buches "Römische Geschichte" (1854 bis 1885) von Theodor Mommsen (1817 - 1903) für das dieser 1902 mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt wurde.
- Osterglocken
- Abendstimmung
- Traum und Wahrheit
- Zur goldenen Hochzeit
- Der Jungvermählten
Vergönnt allein ist′s Deinem lieben Mann,
Ganz Deiner Seele Tiefgrund zu ergründen:
Den Freund, den Sänger, laß, so gut er′s kann,
Das hohe Lied von Deiner Schönheit künden! - - Daumer
- Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875) war ein deutscher Religionsphilosoph und Lyriker. Bekannt wurde er auch als Erzieher von Kaspar Hauser.
Als Lyriker trat Daumer vor allem mit Liebesgedichten und mit Übersetzungen orientalischer Lyrik (u. a. von Hafis) hervor. Neben Friedrich Rückert und August Graf von Platen gehört er zu den bedeutendsten Dichtern in der arabisch-persischen Gedichtform des Ghasels. - Wenn du nur zuweilen lächelst
- Der Verzweifelnde
- Ein solcher ist mein Freund
- Drei Dinge kehren nie:
Der Pfeil, der abgeschossen,
Das ausgesprochne Wort,
Die Tage, die verflossen.
Quelle: Sprüche Omar's, III. In: Polydora, ein weltpoetisches Liederbuch, Zweiter Band. - Verzicht', o Herz, auf Rettung,
Dich wagend in der Liebe Meer!
Denn tausend Nachen schwimmen
Zertrümmert am Gestad' umher!
Quelle: Türkisch, V. In: Hafis, Eine Sammlung persischer Gedichte. - Ebner-Eschenbach
- Freifrau Marie Ebner von Eschenbach (1830 - 1916) war eine österreichische Schriftstellerin. Ihre psychologischen Erzählungen gehören zu den bedeutendsten deutschsprachigen Beiträgen des 19. Jahrhunderts in diesem Genre.
Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Aphorismen" (1880) und "Dorf- und Schlossgeschichten" (1883). Letztgenannte enthalten ihre berühmte Novelle "Krambambuli". - Sommermorgen
- Das Schiff
- Ein kleines Lied
- Magst den Tadel noch so fein,
noch so zart bereiten,
weckt er Widerstreiten.
Lob darf ganz geschmacklos sein,
hocherfreut und munter
schlucken sie's hinunter. - Fouqué
- Friedrich de la Motte Fouqué (1777 - 1843) war einer der ersten deutschen Dichter der Romantik.
- Trost
- Gute Nacht
- Waldessprache
- Gleim
- Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803) war ein deutscher Dichter, Literaturmäzen und Sammler in der Epoche der Aufklärung. Er wurde auch „deutscher Anakreon“ genannt. Anakreon war ein griechischer Dichter, der zum "Kanon der 9 Lyriker" gezählt wird.
- Anakreon
- An den Mond
- Das Leben ist ein Traum
- Das Pferd und der Esel
- Die Ärzte
- Gottes Güte
- Liebe und Freundschaft
- Laßt uns weise sein,
beim Geruch der Nelken!
Freunde, zieht ihn ein,
ehe sie verwelken. - Goeckingk
- Leopold Friedrich Günther Goeckingk (1748 - 1828) war ein deutscher Lyriker des Rokokos, Publizist und Beamter. Er zählte seinerzeit zu den herausragendsten Vertretern des Halberstädter Dichterkreis.
Im Jahr 1921 wurde Goeckingk von Karl Kraus "wiederentdeckt" und 5 seiner Gedichte in die Anthologie "Lyrik der Deutschen" aufgenommen. Besonders angetan war Kraus von dem Gedicht "Als der erste Schnee fiel", welches er als "ein vollkommenes Meisterwerk" von "einzigartigem Wohllaut" lobte. - Als der erste Schnee fiel
- An sein Reitpferd
- Erkannte Wohltat
- Goll
- Ernst Goll (1887 - 1912) war ein österreichischer Dichter. Er studierte zunächst 3 Semester Jura, dann Germanistik und Romanistik an der Universität Graz. Nach privaten Konflikten im Sommer 1912 stürzte er sich aus dem zweiten Stock der Universität in den Tod.
- Fasst du das Wunder?
- Zwei Lichtlein
- Abend
- Abschied
- Augen schließen sich gelind
Aber uns’re Gläser her
Kommt ein Duft von weißen Nelken,
Blüte, die schon leise welken –
Lider werden feucht und schwer.
Augen schließen sich gelind,
Augen, die schon müde werden,
Augen, die noch halb auf Erden
Und schon halb im Himmel sind. - Greif
- Martin Greif (eigentlich Friedrich Hermann Frey; 1839 - 1911) war ein deutscher Dramatiker und Dichter. Die Form seiner Gedichte ist durchaus schlicht. Seine Anschauungen erscheinen dem Einfachen einfach, dem sinnlich Begabten und tiefer Blickenden geistreich. Seine vielsagende Kürze fand im Stimmungsbild, ohne Sentimentalität oder Pathos, ihren Höhepunkt.
- Mittagsstille
- Fremd in der Heimat
- Fremd in der Fremde
- Die einsame Wolke
- Güll
- Friedrich Wilhelm Güll (1812 - 1879) war ein deutscher Dichter, der vor allem durch seine Kinderlieder bekannt wurde.
- Das Büblein auf dem Eise
- Der erste Schnee
- Eichhörnchen
- Osterhäslein
- Zum neuen Jahre
- Nebel
Ein Vorhang aus Luft
und Duft
gewoben,
und wie der Wind
geschwind
zerstoben. - Günderrode
- Karoline von Günderrode (1780 - 1806) war eine deutsche Dichterin der Romantik. Als sie mit 24 Jahren unter dem Pseudonym „Tian“ ihr erstes Buch, "Gedichte und Phantasien", veröffentlichte, schrieb Goethe an die Dichterin: „Diese Gedichte sind eine wirklich seltsame Erscheinung.“
Auch der 2 Jahre ältere Clemens Brentano war überrascht: „Ich kann es immer noch nicht verstehen, wie Sie Ihr ernsthaftes poetisches Talent vor mir verbergen konnten“.
Im neunzehnten Jahrhundert erhielt sie den Titel „Sappho der Romantik“ - auf Grund ihrer schwermütigen, kühnen und eingängigen Poesie (Sappho (ca. 620 - 570 v. Chr.) gilt als wichtigste griechische Lyrikerin des klassischen Altertums). - Der Luftschiffer
- Die eine Klage
- Liebe
- Der Kuss im Traume
- Hochrot
Du innig Rot,
Bis an den Tod
Soll mein Lieb Dir gleichen,
Soll nimmer bleichen,
Bis an den Tod,
Du glühend Rot,
Soll sie Dir gleichen. - Halm
- Friedrich Halm (1806 - 1871) war ein österreichischer Dichter, Novellist und Dramatiker. Er gilt als literarischer Repräsentant der sogenannten Makart-Zeit. Als Dramatiker gehört er in der Nachfolge von Franz Grillparzer zu den beliebtesten Bühnenautoren seiner Zeit.
- Regenwetter
- Freiheit
- Mein Herz, ich will dich Fragen
- Ich Will!
- Die Glocke Von Innisfare
- Hebel
- Johann Peter Hebel (1760 - 1826) war ein deutscher Schriftsteller, evangelischer Geistlicher und Lehrer. Aufgrund seines Gedichtbands Allemannische Gedichte gilt er gemeinhin als Pionier der alemannischen Mundartliteratur. Sein zweites bekanntes Werk sind zahlreiche, auf Hochdeutsch verfasste Kalendergeschichten.
- Neujahrslied
- Der Mann im Mond
- Heyse
- Paul Heyse (1830 - 1914) war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer. Er wurde 1910 als erster deutscher Autor belletristischer Werke mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
- Waldesnacht
- Abschied
- Mädchenlied
- Die Schlange
- Eine Weihnachtsepistel
- Rispetti
- Hofmannswaldau
- Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616 - 1679) war ein schlesischer Lyriker, Epigrammatiker und Politiker. Er gilt als der führende Vertreter der Zweiten Schlesischen (Dichter-)Schule und als Begründer des „galanten Stils“ in der deutschsprachigen Poesie (Epoche des Manierismus).
- Wo sind die Stunden
- Vergänglichkeit der Schönheit
- Die Wollust
- Als die Venus neulich saße …
- Die Welt
- Auf den Mund
- Jacobi
- Johann Georg Jacobi (1740 - 1814) war ein deutscher Dichter und Publizist
der zahlreiche Gedichte sowie Sing- und Schauspiele schrieb und mit einer eigenen Schwarzwalddichtung das regionale Bewusstsein um 1800 förderte.
Die zahlreiche Vertonungen seiner Lyrik durch bekannte Komponisten wie Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Robert Schumann und andere, zeigen, dass er zu den bedeutenden Dichtern gegen Ende des 18. Jahrhunderts zählte.
Goethe kritisierte Jacobis Gedichte und schrieb deren Erfolg v. a. seinen weiblichen Verehrern zu, die ein Gedicht schön finden
„und denken dabei bloß an die Empfindungen, an die Worte, an die Verse. Dass aber die wahre Kraft und Wirkung eines Gedichts in der Situation, in den Motiven besteht, daran denkt niemand. Und aus diesem Grunde werden denn auch Tausende von Gedichten gemacht, wo das Motiv durchaus null ist, und die bloß durch Empfindungen und klingende Verse eine Art von Existenz vorspiegeln.“
Georg Christoph Lichtenberg und Klopstock hatten für Jacobi nur Spott übrig, Herder bezeichnete seine Werke als faden Unsinn. - Abend
- An Chloë
- An die Liebe
- April
- An Chloen
- Jammes
- Francis Jammes (1868 - 1938) war ein französischer Dichter, Romancier und Kritiker. Seine Gedichte beschreiben die Freuden des bescheidenen Landlebens (Esel, Mägde). In den Parisern Zirkeln wurde er nie richtig anerkannt. Er galt als Provinzieller, der einsam und zurückgezogen in den pyrenäischen Bergen lebte. Seine spätere Poesie blieb lyrisch, enthielt aber auch starke religiöse Elemente.
- Amsterdam
- Gebet, mit den Eseln ins Himmelreich einzugehen
- John
- Ida John (1842 - 1907) war eine deutsche Schriftstellerin, deren Lyrik häufig als illustrierte Gedichte publiziert wurden.
- Prinz Karneval
- Weihnachten
- Weinblüte
- Königswinter
- Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873) war ein deutscher Arzt, Politiker und Dichter patriotischer Lyrik sowie Autor damals beliebter Volkslieder und Sagen.
- Schlittschuhlaufen
- Ballspiel
- Der kleine Landmann
- Neujahr
- Lachmann
- Hedwig Lachmann (1865 - 1918) war eine deutsche Schriftstellerin, Übersetzerin und Dichterin. Im Jahr 1903 heiratete sie den jüdisch-deutschen Schriftsteller Gustav Landauer. Dieser vertrat unter dem Einfluss von Peter Kropotkin den kommunistischen Anarchismus und den Anarchopazifismus.
- Am Abend
- Unterwegs
- Spaziergang
- Im Schnee
- Christnacht
- Lenz
- Jakob Michael Reinhold Lenz (1751 - 1792) war ein deutsch-baltischer Schriftsteller des Sturm und Drang.
- An das Herz
- An die Sonne
- Wo bist du
- Lingg
- Hermann Lingg, ab 1890 Ritter von Lingg, (1820 - 1905) war ein deutscher Dichter und Mediziner. Als Lyriker und Epiker widmete er sich besonders dem Verfassen von Balladen, schrieb aber auch Dramen und Erzählungen.
- Das Krokodil
- Der Krake
- Die weiße Weihnachtsrose
- Immer leiser wird mein Schlummer
- Madjera
- Wolfgang Madjera (1868 - 1926) war ein österreichischer Dichter und Schriftsteller.
- 1907
- Abschied von der Au
- Allerseelen
- Alpenfahrt
- Bureaukraten Genesis
- Der Schmerz
- Mandelstam
- Ossip Emiljewitsch Mandelstam (1891- 1938) war ein russischer Dichter und einer der bedeutendsten Vertreter des Akmeismus (russische Literaturströmung der Moderne). Während der Repressionen in den 1930er Jahren wurde er von der Regierung Joseph Stalins verhaftet und verstarb in einem Arbeitslager.
- Man gab mir einen Körper
- Stalin
- Keine Worte, keinerlei.
Nichts, das es zu lehren gilt.
Sie ist Tier und Dunkelheit,
sie, die Seele, gramgestillt. - Mühsam
- Erich Mühsam (1878 - 1934) war ein deutsch-jüdischer antimilitaristischer anarchistischer Essayist, Dichter und Dramatiker. Er war am Ende des Ersten Weltkriegs einer der führenden Aktivisten der föderalen Münchner Räterepublik, wofür bis 1925 im Gefängnis saß.
Auch als Kabarettist erlangte er in den Jahren der Weimarer Republik internationale Bekanntheit durch Werke, die vor der Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 den Nationalsozialismus verurteilten und den künftigen Diktator persiflierten. Mühsam wurde 1934 im Konzentrationslager Oranienburg ermordet. - Der Revoluzzer
- Erziehung
- Pocci
- Graf Franz Ludwig Evarist Alexander von Pocci (1807 - 1876) war ein deutscher Zeichner, Radierer, Schriftsteller, Musiker und Komponist. Aufgrund seiner Werke für das Kasperl- und Marionettentheater wurde er auch als „Kasperlgraf“ bekannt.
- Das Krokodil
- Der Baum in der Wüste
- Die Pflaume
- Der Pelzemärtel
- Prutz
- Robert Eduard Prutz (1816 - 1872) war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Pressehistoriker und einer der markantesten Publizisten des Vormärz.
- Alter und Jugend
- Christnacht
- Liebe
- Rosegger
- Peter Rosegger (1843 - 1918) war ein österreichischer Schriftsteller und Poet.
- Auch der andre, der bist du
- Därf ih 's Dirndl liabn?
- Ein Freund ging nach Amerika
- Zum Weihnachtsbaum
- Wünsche zum Neuen Jahr
- Letzter Wunsch
- Scheffel
- Joseph Victor Scheffel (1826 - 1886), war ein im 19. Jahrhundert viel gelesener deutscher Schriftsteller und Dichter. Er schrieb Erzählungen, Versepen und bekannte Liedtexte.
- Ausfahrt
- Das ist im Leben häßlich eingerichtet
- Der Ichthyosaurus
- Guano
- Wanderlied
- Schlippenbach
- Ulrich Hermann Heinrich Gustav Freiherr von Schlippenbach (1774 - 1826) war ein deutsch-baltischer Dichter, Schriftsteller und Herausgeber in der Epoche der Romantik.
- Erinnerung
- Phantasie
- Sonnen Niedergang
- Schopenhauer
- Adele Schopenhauer (1797 - 1849) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie verwendete die Pseudonyme "Henriette Sommer" und "Adrian van der Venne" und war die Schwester des Philosophen Arthur Schopenhauer.
Sie war eng mit Goethes späterer Schwiegertochter Ottilie (Ehefrau von August von Goethe) befreundet und verkehrte häufig in Goethes Haus in Weimar. Es heißt, dass sie Goethe stets „Vater“ genannt habe. Diese Episode wurde später durch Thomas Mann in seinem Roman "Lotte in Weimar" verarbeitet. - Weihnachten wird es für die Welt!
- An Ihn
- Schwab
- Gustav Benjamin Schwab (1792 - 1850) war ein deutscher Pfarrer, Gymnasialprofessor und Schriftsteller, der zur Schwäbischen Dichterschule gerechnet wird.
Er studierte an der Universität Tübingen in den ersten beiden Jahren Philologie und Philosophie, danach Theologie. Er gründete einen literarischen Verein und wurde ein enger Freund von Ludwig Uhland, Karl Varnhagen und Justinus Kerner, mit denen er eine Gedichtsammlung unter dem Titel "Deutscher Dichterwald" veröffentlichte.
Seine "Sagen des klassischen Altertums" (1840) wurde sehr einflussreich für die Rezeption antiker griechischer Mythen in deutschen Klassenzimmern. Es gibt eine noch erhältliche englische Übersetzung mit einem Vorwort des international bekannten Philologen Werner Jaeger (1888 – 1961). - Das Gewitter
- Schlittenlied
- Der Reiter und der Bodensee
- Seume
- Johann Gottfried Seume (1763 - 1810) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter; vor allem bekannt durch seinen "Spaziergang nach Syrakus".
- Abendlied
- Das Privilegium
- Wo wäre denn Vernunft und Recht?
- Wo man singt, da laß’ dich ruhig nieder,
böse Menschen haben keine Lieder. - Trojan
- Johannes Trojan (1837 - 1915) war ein deutscher Schriftsteller. Er veröffentlichte etwa 30 Kinderbücher sowie Scherzgedichte und arbeitete auch als Redakteur bei der politisch-satirischen Zeitschrift "Kladderadatsch" (1848 - 1944).
- Die Wohnung der Maus
- Weihnachtslied
- Skat
- Hauszauber
- Die Achtundachtziger Weine
- Unbekannt
- Du bist min, ich bin din
- Ich wünsch mir was
- Liebe
- Streitlied zwischen Leben und Tod
- Es ist ein Schnee gefallen
- Es ist ein Schnitter, heißt der Tod
- Hört, ihr Herrn, und laßt euch sagen
- Wo alle lügen, dient der Wahrheit,
wo alle heucheln, macht nicht mit.
Verscheucht den Nebel, strebt zur Klarheit,
wo alle weichen, keinen Schritt.
Wo alle beten, laßt sie flehen,
wo alle klatschen, kein Applaus,
wo alle knien, bleibet stehen,
wo alle jammern, lacht sie aus! - Vogelweide
- Walther von der Vogelweide (1170 - 1230, möglicherweise in Würzburg) gilt als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker des Mittelalters. Er dichtete in mittelhochdeutscher Sprache. Seine etwa hundert Liebeslieder gelten als Höhepunkt des Minnesangs.
- Ich saz ûf eime steine
- Under der linden
- Weber
- Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894) war ein deutscher Arzt, Politiker und Dichter. Sein Epos Dreizehnlinden begeisterte damals einige Generationen von Lesern. Es ist u.a. durch seinen überdauerten Sprachstil in Vergessenheit geraten.
- Zum neuen Jahr
- Der Handschuh
- Und schlaf’ ich längst schon unter Friedhofslinden,
das sollst du stets bewahren im Gedächtnis
als meiner Liebe teuerstes Vermächtnis:
Es ist kein Heil, als nur im Kreuz zu finden.
Quelle: Grabspruch auf seinem Grabkreuz - Weinheber
- Josef Weinheber (1892 - 1945) war ein österreichischer Lyriker und Erzähler der als gemütvoller Wiener Heimatdichter geschätzt wurde und einer der meistgelesenen Lyriker seiner Zeit war. Er gilt aber auch als prononcierter NS-Poet.
- Anbetung des Kindes
- Es wäre nicht Wien
- Löwenzahn
- Der Phaake
- August
- September
- Oktober
- Dezember
- Wieland
- Christoph Martin Wieland (1733 - 1813) war ein deutscher Dichter, Übersetzer und Herausgeber zur Zeit der Aufklärung.
- Vergebens hüllt die Nacht…
- Aspasia
- Nadine
- Willemer
- Marianne von Willemer (1784 - 1860) war eine aus Österreich stammende Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin. Sie gilt als eine der Musen von Goethe und es gab zwischen den beiden einen regen Briefwechsel. Sie war auch die einzige Mitautorin eines seiner Werke, denn der „West-östlicher Divan“ (1819) enthält auch – wie erst postum bekannt wurde – einige Gedichte aus ihrer Feder.
- Westwind
- Ostwind
- Suleika
- Yeats
- William Butler Yeats (1865 - 1939) war ein irischer Dichter. Er gilt als einer der bedeutendsten englischsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und erhielt 1923 den Nobelpreis für Literatur.
- Wenn du alt bist
- Zerbrochene Träume
- Die Maske
- Des Himmels Tücher
- Drunten beim Weidengarten
- Der Inder über Gott
- Ins Zwielicht
- Zesen
- Philipp von Zesen (1619 - 1689) war ein deutscher Dichter, evangelischer Kirchenlieddichter und Schriftsteller. Er ist auch bekannt für seine Wortschöpfungen, bei denen er Fremdwörter (hauptsächlich lateinische) ins Deutsche übersetzte. Einige Beispiele:
Bücherei (Bibliothek); Mundart (Dialekt); Verfasser (Autor); Sinngedicht (Epigramm); Wahlspruch (Devise); Augenblick (Moment). - Auf die Augen seiner Lieben
- Die güldene Sonne
- Palmbaum
- Weihnacht-Lied
- Zecherlied
Geschichte
Die Poesie hat eine lange Geschichte - sie reicht zurück bis in die prähistorische Zeit mit der Jagdpoesie in Afrika und zur panegyrischen und elegischen Hofpoesie der Reiche im Nil-, Niger- und Voltatal. Einige der frühesten schriftlichen Gedichte in Afrika finden sich in den Pyramidentexten, die im 25. Jahrhundert vor Christus geschrieben wurden. Die früheste erhaltene westasiatische epische Dichtung, das Gilgamesch-Epos, wurde in sumerischer Sprache verfasst.
Frühe Gedichte auf dem eurasischen Kontinent entwickelten sich aus Volksliedern wie dem chinesischen Shijing oder aus dem Bedürfnis, mündlich überlieferte Epen nachzuerzählen, wie bei den sanskritischen Veden, den zoroastrischen Gathas und den homerischen Epen, der Ilias und der Odyssee. Die antiken griechischen Versuche, Poesie zu definieren, wie z.B. Die Poetik von Aristoteles, konzentrierten sich auf den Gebrauch der Sprache in Rhetorik, Drama, Gesang und Komödie. Spätere Versuche legten ihren Schwerpunkt auf Merkmale wie Wiederholung, Versform und Reim und betonten die Ästhetik, die die Poesie von der eher objektiv-informativen prosaischen Schrift unterscheidet.
Die Poesie verwendet Formen und Konventionen, um unterschiedliche Interpretationen von Wörtern zu suggerieren oder um emotionale Reaktionen hervorzurufen. Mittel wie Assonanz, Alliteration, Onomatopoesie und Rhythmus können musikalische oder beschwörende Effekte vermitteln. Die Verwendung von Zweideutigkeit, Symbolismus, Ironie und anderen Stilelementen der poetischen Diktion lässt ein Gedicht oft für mehrere Interpretationen offen. In ähnlicher Weise stellen Redewendungen wie Metapher, Gleichnis und Metonymie eine Resonanz zwischen ansonsten disparaten Bildern her - eine Schichtung von Bedeutungen, die Verbindungen schafft, die zuvor nicht wahrgenommen wurden. Ähnliche Formen der Resonanz können zwischen einzelnen Versen in ihren Reim- oder Rhythmusmustern bestehen.
Einige Gedichttypen sind einzigartig für bestimmte Kulturen und Gattungen und reagieren auf Merkmale der Sprache, in der der Dichter schreibt. Leser, die daran gewöhnt sind, Poesie mit Dante, Goethe, Mickiewicz oder Rumi zu identifizieren, denken vielleicht, dass sie in Zeilen geschrieben ist, die auf Reim und regelmäßigem Metrum basieren. Es gibt jedoch Traditionen, wie die biblische Poesie, die andere Mittel verwenden, um Rhythmus und Wohlklang zu erzeugen. Viele moderne Gedichte spiegeln eine Kritik an der poetischen Tradition wider, indem sie das Prinzip des Wohlklangs selbst testen oder ganz auf Reim oder festen Rhythmus verzichten. In einer zunehmend globalisierten Welt adaptieren Dichter oft Formen, Stile und Techniken aus verschiedenen Kulturen und Sprachen.
Eine westliche kulturelle Tradition (die mindestens von Homer bis Rilke reicht) verbindet die Produktion von Poesie mit Inspiration - oft durch eine Muse (entweder klassisch oder zeitgenössisch).
Sammlung
Eine Sammlung mit Dichtern mit einem Gedicht
- An den Frieden - Karl Wilhelm Ramler (1725 - 1798), genannt der deutsche Horaz, war ein deutscher Dichter und Philosoph, der sowohl der Epoche Aufklärung als auch der Empfindsamkeit zugerechnet wird.
- An den Rhein - Max Herbert Eulenberg (1876 - 1949) war ein deutscher Schriftsteller und Humanist.
- An Emilie - Wilhelm Hauff (1802 - 1827) war ein deutscher Schriftsteller der Romantik (Schwäbischen Dichterschule).
Er ist bekannt für seine Märchen (Der Zwerg Nase, Das Wirtshaus im Spessart, Das kalte Herz, Der Affe als Mensch (Filmtitel: Der junge Engländer)) und Satiren (Der Mann im Mond). - April - Julius Rodenberg (eigentlich Julius Levy; 1831 - 1914) war ein deutsch-jüdischer Journalist und Schriftsteller.
- Auf einen schönen und artigen Papagoy - Christiana Mariana von Ziegler (1695-1760) war eine deutsche Schriftstellerin zur Zeit der Aufklärung.
- Beredtes Schweigen - Wilhelm Jordan (1819 - 1904) war ein deutscher Schriftsteller und Politiker. Bei Franz Liszts Ehrenpromotion setzte er dem überraschten Komponisten eine Kappe mit goldenem Albertus auf und widmete ihm eine Blüte deutscher Lyrik:
Die Jünger selbst des Kant und Hegel
Erwärmtest Du zu lichter Glut.
Sie schmückten in der Stadt am Pregel
Dein Haupt mit einem Doktorhut. - Das bescheidene Wünschlein - Carl Friedrich Georg Spitteler (1845 - 1924) war ein Schweizer Dichter und Schriftsteller, Kritiker und Essayist. Er erhielt 1919 den Nobelpreis für Literatur.
- Das Glück - Richard Zoozmann (1863 - 1934) war ein deutscher Autor und Redakteur. Heute ist er vor allem für seine Zitatensammlung "Zitaten- und Sentenzenschatz der Weltliteratur alter und neuer Zeit" (1910) bekannt. Neuauflage "Zitatenschatz der Weltliteratur".
- Das Parlament Der Vögel - Geoffrey Chaucer (1343 - 1400) war ein englischer Schriftsteller und Dichter, der als Verfasser der Canterbury Tales berühmt geworden ist. In einer Zeit, in der die englische Dichtung noch vorwiegend auf Latein, Französisch oder Anglonormannisch geschrieben wurde, gebrauchte Chaucer die Volkssprache und erhob dadurch das Mittelenglische zur Literatursprache.
- Der Krambambulist - Christoph Friedrich Wedekind (1709 - 1777) war ein Gelegenheitsdichter und ist als Verfasser des Studentenliedes Krambambuli bekannt geworden. Sein weiteres literarisches Schaffen wurde nur wenig beachtet
- Der Weihnachtsmann kommt in den Knast - Dieses satirische Gedicht aus dem Jahr 1999 stammt von dem ziemlich unbekannten Autor Fred Staffen.
- Dichters Frühlingsgang - Friedrich von Lehr (1782 - 1854) war ein Theaterdirektor, Hofrat und Bibliothekar.
- Die Entwicklung der Menschheit - Erich Kästner (1899 - 1974) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker, Drehbuchautor und Satiriker, der vor allem für seine humorvollen, sozialkritischen Gedichte und für Kinderbücher wie "Emil und die Detektive bekannt" ist. Für seine Autobiografie "Als ich ein kleiner Junge war" (1957) erhielt er 1960 die internationale Hans-Christian-Andersen-Medaille. Viermal wurde er für den Literaturnobelpreis nominiert.
- Die Wacht am Rhein - Max Schneckenburger (1819 - 1849) war ein deutscher Kaufmann. Sein Gedicht "Die Wacht am Rhein", das im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 in der Vertonung durch Carl Wilhelm zum deutschen Nationallied wurde, hatte er 1840 verfasst.
- Ain new lied herr Ulrichs von Hutten - Ulrich von Hutten (1488 - 1523) war ein deutscher Renaissance-Humanist, Dichter, Kirchenkritiker und Publizist. Er wird auch als erster Reichsritter bezeichnet.
Oft große Flam
von Fünklin kam. - Freundschaft - Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892) war ein deutscher Schriftsteller und Theaterintendant.
- Freut euch des Lebens - Johann Martin Usteri (1763 - 1827) war ein Schweizer Dichter, Maler und Zeichner. Er ist vor allem als Verfasser von Dichtungen in Zürcher Mundart bekannt.
- Frühling - Friederike Kempner (1828 - 1904) war eine deutsche Dichterin.
- Jenseits des Tales - Boerries von Münchhausen (1874 - 1945) war ein deutscher Schriftsteller und Lyriker der Neuromantik. Er war Antisemit und stand der völkischen Bewegung nahe.
- Lied - James Russell Lowell (1819 - 1891) war ein amerikanischer Essayist, Lyriker, Herausgeber, Diplomat und Hochschullehrer.
- Müde bin ich, geh zur Ruh - Luise Hensel (1798 - 1876) war eine deutsche christliche Dichterin.
- Nach altdeutscher Weise - Ernst von Feuchtersleben (1806 - 1849) war ein österreichischer Arzt, Lyriker und Essayist. Er prägte den Begriff der „Psychose“ in der medizinischen Literatur und gilt als Mitbegründer der Psychosomatischen Medizin.
- Schenken und Bereuen - Sebastian Brant (1457 - 1521) war ein deutscher Humanist und Jurist.
- Sterbelied - Anton Ulrich Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633 - 1714) stammte aus dem Haus der Welfen. Er gilt als Prototyp des aufgeklärt-absolutistischen Herrschers des Barockzeitalters: machtbewusst, an äußerer Repräsentanz und Fortschritt der Bildung gleichermaßen interessiert sowie als Lyriker und Romanautor selbst künstlerisch tätig.
Tatsächlich wurde sein Roman "Römische Octavia" von Goethe als Strukturmodell für den klassischen Bildungsroman "Wilhelm Meisters Lehrjahre" (1796) verwendet. - Stufen - Hermann Hesse, Pseudonym: Emil Sinclair (1877 - 1962), war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler. Bekanntheit erlangte er mit Prosawerken wie Siddhartha, Der Steppenwolf sowie Narziss und Goldmund. Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
- Tanzlied des Totenschiffs - B. Traven (1882 - 1969) war ein deutscher Schriftsteller und mehrfach verfilmter Bestsellerautor.
- Weltende - Jakob van Hoddis (Geburtsname Hans Davidsohn; 1887 - 1942) war ein deutscher Dichter der Epoche des literarischen Expressionismus.
- Wenn die Börsenkurse fallen - Richard G. Kerschhofer (und nicht Tucholsky) unter dem Pseudonym Pannonicus.
- Wenn die Börsianer tanzen - Konstantin Alexander Wecker (* 1947) ist ein deutscher Liedermacher; er arbeitet auch als Komponist, Autor und Schauspieler.
- Wenn über stiller Heide - Wilhelm Karl Raabe (1831 - 1910) war ein deutscher Schriftsteller. Er war ein Vertreter des poetischen Realismus, bekannt für seine gesellschaftskritischen Erzählungen, Novellen und Romane.
- Wer niemals einen Rausch gehabt - Joachim Perinet (1763 - 1816) war ein österreichischer Schauspieler und Schriftsteller des Alt-Wiener Volkstheaters.
- Wildgänse rauschen durch die Nacht - Walter Flex (1887 - 1917) war ein deutscher Schriftsteller und Lyriker.