GedichtGedichte

Die besten Gedichte von Adelbert von Chamisso (1781–1838) - einem deutschen Naturforscher und Dichter (Epoche der Romantik) französischer Herkunft.

Inhalt

Berühmte Gedichte

Bekannte Gedichte

Kurze Gedichte

Das Reich der Dichtung ist das Reich der Wahrheit,
Schließt auf das Heiligtum, es werde Licht!
Aus Nachhall.

 

Ich singe gerne, trinke gerne,
Und liebe wohl, geliebt zu sein.
Aus Herein!

 

Lasset uns des flücht'gen Tags genießen,
Gilt's vielleicht doch morgen schon zu sterben!
Aus Idylle.

 

Allein zu sein!
Drei Worte, leicht zu sagen,
Und doch so schwer,
so endlos schwer zu tragen.

 

Küssen ist ein süßes Spiel,
Meinst du nicht, mein süßes Leben?
Nimmer ward es noch zu viel,
Küssen ist ein süßes Spiel.

Küsse, ohne Zahl und Ziel,
Geben, nehmen, wiedergeben,
Küssen ist ein süßes Spiel,
Meinst du nicht, mein süßes Leben?

 

An Fouqué

Kann nicht reden, kann nicht schreiben,
Kann nicht sagen, wie mir ist!
Mir ist wohl und bang im Herzen,
Kann nicht ernst sein, kann nicht scherzen,
Kann nicht wissen, wie mir ist.

Mit der Arbeit will's nicht vorwärts.
Wie so leer es um mich ist.
Wie so voll ist's mir im Herzen!
Kann nicht ernst sein, kann nicht scherzen,
Kann nicht wissen, wie mir ist.

Kann nur fühlen, kann nicht wissen,
Kann nicht sagen, was es ist,
Könnt ich singen, liebes Leben,
Würden Töne Kunde geben,
Wie es mir im Herzen ist.

Kanon

Das ist die Not der schweren Zeit!
Das ist die schwere Zeit der Not!
Das ist die schwere Not der Zeit!
Das ist die Zeit der schweren Not!

Übrigens: auf unserem Schwesterprojekt finden Sie berühmte Zitate von Adelbert von Chamisso und es gibt auch eine Themen Übersicht.

Steckbrief

Um der Französischen Revolution zu entkommen, verließen Louis-Marie Graf de Chamisso und seine Frau Anne Marie, geborene Gargam, 1790 mit ihren sieben Kindern Frankreich und gingen nacheinander nach Lüttich, Den Haag, Süddeutschland (Würzburg, Bayreuth) und schließlich nach Berlin. Dies war ein entscheidender Wendepunkt, der das Leben des ältesten Kindes, Louis-Charles-Adélaïde, prägte.

„Mein Heimatland: Ich bin Franzose in Deutschland und Deutscher in Frankreich, ein Katholik unter Protestanten, ein Protestant unter Katholiken, ein Philosoph unter Religiösen und ein Tölpel unter Unbefangenen, ein Weltmann unter Gelehrten und ein Pedant in der Welt, ein Jakobiner unter Aristokraten und ein Adliger unter Demokraten, ein Mann des alten Regimes, usw. Ich bin nirgends zu finden, ich bin überall ein Fremder - ich möchte zu viel umarmen, alles entgeht mir. Ich bin unglücklich... Da der Platz heute Abend noch nicht besetzt ist, erlaube mir, zu gehen und mich kopfüber in den Fluss zu stürzen...“.

1796 wurde Adelbert von Chamisso von der preußischen Königin, Frederika-Louise von Hessen-Darmstadt, als Pagen in ihre Dienste aufgenommen. Im Jahr 1798 trat er in die preußische Armee ein und wurde am 31. März als Fähnrich in das in Berlin stationierte Regiment Goetze3 aufgenommen. Am 24. Januar 18014 wurde er zum Leutnant befördert. Zu dieser Zeit nahm er den männlicheren Namen Adelbert an.

Obwohl seine Familie nach Frankreich zurückkehren durfte, zog es Chamisso vor, in Deutschland zu bleiben, um seine militärische Karriere fortzusetzen. Da er nur eine bescheidene Ausbildung erhalten hatte, widmete er seine Freizeit dem Lernen. Zusammen mit Karl August Varnhagen von Ense (1785-1858) gründete er 1803 den Berliner Musenalmanach, in dem er seine ersten Gedichte veröffentlichte. Das Unternehmen ging jedoch bald in Konkurs und wurde 1806 durch den Krieg unterbrochen. Dennoch gelang es ihm, sich als junger Dichter in literarischen Kreisen einen Namen zu machen.

Als Leutnant begleitete Chamisso sein Regiment im Jahr 1805 nach Hameln. Im folgenden Jahr erlebte er die Kapitulation der preußischen Armee. Auf Bewährung entlassen, ging er nach Frankreich, aber seine Eltern waren beide tot. Im Herbst 1807 kehrte er nach Berlin zurück. Zu Beginn des folgenden Jahres verließ er die Armee. Ohne Wohnung und ohne Arbeit, desillusioniert und entmutigt, lebte er bis 1810 in Berlin, als er dank der Intervention eines alten Freundes der Familie (Louis de la Foye) nach dem Frieden von Tilsitt nach Frankreich zurückkehrte und eine Stelle als Lehrer am Lycée de La Roche-sur-Yon (damals Napoleon-Vendée genannt) erhielt.

Er verkehrte in den Kreisen von Madame de Staël und folgte ihr während ihres Exils in Coppet in der Schweiz. Dort widmete er sich der Botanik und blieb fast zwei Jahre lang. Im Jahr 1812 kehrte er nach Berlin zurück, wo er seine wissenschaftlichen Forschungen fortsetzte. Hier zählte er zum literarischen Freundeskreis von E. T. A. Hoffmann, den „Serapionsbrüdern“. Im Sommer des turbulenten Jahres 1813 schrieb er seinen berühmtesten Roman, "Peter Schlemihls wundersame Geschichte", die Geschichte eines Mannes, der seinen Schatten verkauft und um die Welt läuft, um ihn zu finden. Der Roman wurde bald in viele Sprachen übersetzt.

Im Jahr 1815 schiffte sich Chamisso als Botaniker auf dem russischen Schiff Rurik ein, das von Otto von Kotzebue (1787-1846), dem Sohn des Schriftstellers August von Kotzebue (1761-1819), kommandiert wurde. Die Rurik begab sich auf eine wissenschaftliche Reise um die Welt. Er beschrieb den wissenschaftlichen Teil dieser Reise und veröffentlichte es 1821 unter dem Titel "Tagebuch".

Nach seiner Rückkehr im Jahr 1818 wurde er zum Kustos des Botanischen Gartens von Berlin ernannt und Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften. Er heiratete im Jahr 1820.

Im Alter von 48 Jahren kehrte Chamisso zur Poesie zurück. 1829 belebte er in Zusammenarbeit mit Gustav Schwab (1792-1850) und ab 1832 mit Franz von Gaudy (1800-1840) den Deutschen Musenalmanach wieder, in dem seine Gedichte veröffentlicht wurden.

Adelbert von Chamisso starb ein Jahr nach dem Tod seiner Frau am 21. August 1838 im Alter von 57 Jahren in Berlin an Lungenkrebs. Seine testamentarischen Bestimmungen für Beisetzung und Grab lauteten:

„Ich will ganz ohne Prunk und in der Stille in die Erde versenket werden. Es mögen nur ein paar Freunde sehen, wo meine Asche bleibet, und sich niemand sonst bemühen. Soll die Stelle bezeichnet werden, mag ein Baum es tun, höchstens eine kleine Steinplatte. Ich verbiete auf jeden Fall jegliche andere Grabinschrift als meinen Namen, nebst Datum der Geburt und des Hinscheidens.“

Werk

Seine zumeist in deutscher Sprache verfassten Werke umfassen Schriften verschiedenster Gattungen, Botanik, Sprachwissenschaft, Romane und Lyrik; sie waren in Deutschland sehr erfolgreich. In seinen Gedichten ist eine gewisse Traurigkeit zu spüren, die aus der Entfernung zu seiner Heimat zu resultieren scheint.

Am bekanntesten ist das Gedicht Das Riesenspielzeug (1831) über die Burg Nideck im Elsass. Auch seine "Reise um die Welt" (1836) findet wieder zunehmend Beachtung.

Bekannte Gedichte renommierter Poeten, die sich der Lyrik verschrieben haben: