GedichtGedichte

Das Gedicht „Alte und neue Weisheit“ stammt aus der Feder von Wilhelm Müller.

Ein griechischer Philosophus,
Der dümmste nicht von denen,
Die an der harten Weisheitsnuß
Geknackt mit ihren Zähnen,
Hat einst gesagt: Wem guter Wein
Ist in den Kopf gestiegen,
Dreiköpfig scheint mir der zu fein,
Und jeder Kopf kann fliegen.

O Afterklugheit unsrer Zeit!
Wer fragt noch nach den Köpfen?
Schwebst du in trunkner Seligkeit,
So spricht man von den Zöpfen,
Die Zöpfe zählet man an dir,
Die Köpfe läßt man fliegen.
Ach, alte Weisheit, bleib' mit mir
Im tiefen Keller liegen!

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