GedichtGedichte

Das Gedicht „Am Ende“ stammt aus der Feder von Andreas Gryphius.

Ich habe meine Zeit in heißer Angst verbracht:
Dies lebenslose Leben
Fällt, als ein Traum entweicht,
Wenn sich die Nacht begeben
Und nun der Mond erbleicht;
Doch mich hat dieser Traum nur schreckenvoll gemacht.

Was nutzt der hohe Stand? Der Tod sieht den nicht an.
Was nutzt mein Tun und Schreiben,
Das die geschwinde Zeit
Wird wie den Rauch zertreiben?
O Mensch, o Eitelkeit,
Was bist du als ein Strom, den niemand halten kann?

Jedoch was klag ich dir? Dir ist mein Leid erkannt.
Was will ich dir entdecken,
Was du viel besser weißt:
Die Schmerzen, die mich schrecken,
Die Wehmut, die mich beißt,
Und daß ich meinem Ziel mit Winseln zugerannt?

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