GedichtGedichte

Die besten Gedichte von August von Platen (1796 - 1835) - einem bedeutendem deutschen Dichter (Epoche der Klassik / Romantik).

Inhalt

Berühmte Gedichte

Bekannte Gedichte

Kurze Gedichte

Nur stets zu sprechen, ohne was zu sagen,
Das war von je der Redner größte Gabe.
Quelle: Der Schatz des Rhampsinit, Zweiter Akt / Diora.

 

Ein Scherz hat oft gefruchtet, wo der Ernst nur Widerstand hervorzurufen pflegte. - Berengar. Aus: Werke. Bd. 3.

 

So lasst uns noch einmal vereint
Die vollen Gläser schwingen;
Der Abschied werde nicht geweint,
Den Abschied sollt ihr singen.
Trinklied. Aus: Werke. Bd. 1.

 

Im Wasser wogt die Lilie, die blanke, hin und her,
Doch irrst du, Freund, sobald du sagst, sie schwanke hin und her!
Es wurzelt ja so fest ihr Fuß im tiefen Meeresgrund,
Ihr Haupt nur wiegt ein lieblicher Gedanke hin und her!
Quelle: Motto aus Ghaselen.

 

Andre mögen andre loben,
Mir behagt dein reich Gewand,
Durch sein eigen Lied erhoben
Pflückt dich eines Dichters Hand.
Quelle: An die Tulpe

Winterlied

Geduld, du kleine Knospe
Im lieben stillen Wald,
Es ist noch viel zu frostig,
Es ist noch viel zu bald.

Noch geh ich dich vorüber,
Doch merk ich mir den Platz,
Und kommt heran der Frühling,
So hol ich dich, mein Schatz.

Selbstlob

Wie? mich selbst je hätt ich gelobt? Wo? Wann? Es entdeckte
Irgend ein Mensch jemals eitle Gedanken in mir?
Nicht mich selber, ich rühmte den Genius, welcher besucht mich,
Nicht mein sterbliches, mein flüchtiges, irdisches Nichts!
Weil ich bescheiden und still mich selbst für viel zu gering hielt,
Staunt ich in meinem Gemüt über den göttlichen Gast.

Steckbrief

August Graf von Platen-Hallermünde wurde am 24. Oktober 1796 in Ansbach als Sohn des dortigen Oberforstmeisters Graf Philipp August von Platen-Hallermünde in zweiter Ehe mit Baronin Christiane Eichler von Auriz geboren. Platen trat in das Kadettenhaus in München ein, wo er früh poetisches Talent zeigte. 1810 trat er als Jugendlicher in die Königliche Pagerie ein.

1814 wurde Platen zum Leutnant im Regiment der bayerischen Leibgarde ernannt. Mit ihnen nahm er am kurzen Frankreichfeldzug von 1815 teil und biwakierte mehrere Monate in der Nähe von Mannheim und im Departement Yonne. Er war jedoch in keine Kämpfe verwickelt und kehrte mit seinem Regiment gegen Ende desselben Jahres nach Hause zurück. Er trat 1818 als Student der Philosophie und Philologie in die Universität Würzburg ein. Im folgenden Jahr wechselte Platen an die Universität Erlangen, wo er zu Füßen Schellings saß und zu einem seiner enthusiastischsten Verehrer wurde.

Als Ergebnis seiner orientalischen Studien veröffentlichte Platen einen kleinen Band mit Gedichten - Ghaselen (1821), die jeweils aus zehn bis zwanzig Versen bestehen und in denen er den Stil von Friedrich Rückert imitiert; Lyrische Blätter (1821); Spiegel des Hafis (1822); Vermischte Schriften (1822); und Neue Ghaselen (1823). Diese erregten die Aufmerksamkeit bedeutender Literaten, darunter auch Goethe, sowohl wegen ihres Inhalts, der den Geist des Ostens atmet, als auch wegen der Reinheit und Eleganz ihrer Form und Diktion.

Das Desinteresse bis hin zur Feindseligkeit, mit dem Platens Begeisterung für die Reinheit und Würde der Poesie in vielen literarischen Kreisen Deutschlands aufgenommen wurde, steigerte die Empörung und die Empörung des Dichters.

1826 besuchte er Italien, das er fortan zu seiner Heimat machte und lebte in Florenz, Rom und Neapel. Seine Mittel waren gering, aber obwohl er oft in Not war, fühlte er sich glücklich in dem Leben, das er gewählt hatte, dem eines "wandernden Rhapsoden".

Der öffentlich auf literarischem Wege ausgetragene Streit mit Heinrich Heine entwickelte sich zur "Platen-Affäre".
Im Jahr 1827 publizierte Heinrich Heine spöttische Verse von Karl Immermann, durch die sich Platen provoziert fühlte. Er verunglimpfte daraufhin Heine wegen dessen jüdischer Herkunft. Heine rächte sich, indem er Platens Homosexualität öffentlich machte.
Heines Bewerbung um eine Professur scheiterte wegen dieser persönlichen Angriffe auf Platen endgültig. Der „Vernichtungskrieg“, wie er die Kontroverse einmal bezeichnete, beeinflusste auch seinen Entschluss, 1831 nach Paris überzusiedeln. Platen kehrte nicht mehr dauerhaft aus seinem italienischen Exil zurück.

In Neapel, wo Platen mit dem Dichter und Maler August Kopisch befreundet war, entstanden sein letztes Drama Die Liga von Cambrai (1833) und das reizvolle epische Märchen Die Abbassiden (1830; 1834), daneben zahlreiche lyrische Gedichte, Oden und Balladen. Er versuchte sich auch an einer historischen Arbeit in einem Fragment, Geschichte des Königreichs Neapel von 1414 bis 1443 (1838), ohne jedoch einen nennenswerten Erfolg zu erzielen.

Im Jahr 1832 starb sein Vater, und nach einer Abwesenheit von 8 Jahren kehrte Platen für eine Weile nach Deutschland zurück und lebte im Winter 1832-1833 in München, wo er die erste Gesamtausgabe seiner Gedichte, Gedichte (1833), überarbeitete.

Im Sommer 1834 kehrte Platen nach Italien zurück und ging, nachdem er in Florenz und Neapel gelebt hatte, 1835 nach Sizilien. Die Angst vor der damals weit verbreiteten Cholera veranlasste ihn, von Ort zu Ort zu ziehen, und im November desselben Jahres erkrankte er in Syrakus, wo er am 5. Dezember 1835 starb. Er ist auf dem nicht-katholischen Friedhof von Syrakus begraben.

Werk

Obwohl Platen zunächst von der Schule der Romantik und besonders von spanischen Vorbildern beeinflusst war, zeigen die während seiner Erlanger Universitätszeit entstandenen Stücke Der gläserne Pantoffel, Der Schatz des Rhampsinit, Berengar, Treue um Treue, Der Turm mit sieben Pforten eine dem romantischen Stil fremde Klarheit von Handlung und Ausdruck. Seine Abneigung gegen die Literatur seiner Zeit wurde immer ausgeprägter, und er machte seiner Empörung über den Mangel an Kunst der späteren Romantiker, den Schwachsinn der Lyriker und den schlechten Geschmack der sogenannten Schicksalstragödien in den witzigen aristophanischen Komödien Die verhängnißvolle Gabel (1826) und Der romantische Oedipus (1828) Luft.

Wie Heine selbst scheiterte Platen im Drama, aber seine Oden und Sonette, zu denen noch seine Polenlieder (1831) hinzukommen, in denen er seiner warmen Sympathie für die Polen in ihrem Aufstand gegen die Herrschaft des Zaren Ausdruck verleiht, sind in Sprache und Metrum so künstlerisch vollendet, dass sie zu den besten klassischen Gedichten der Neuzeit zählen.

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