GedichtGedichte

Das Gedicht „Meine Kindheit“ stammt aus der Feder von Friedrich Wilhelm Carové.

Als ich noch ein Kindlein war,
Hatt’ ich viele Freude;
War ohn’ Sorgen immerdar,
Lebte in die Weite.

Blümlein lachten still mich an
Mit verliebten Blicken;
Sah im frommen Kindeswahn
Sie mir freundlich nicken.

Vöglein sprachen oft mit mir,
Ließen gern sich sehen;
Sagten auch nichts Fremdes mir,
Konnt’ sie wohl verstehen.

Sternlein waren gar nicht fern,
Täten lieblich winken,
Und ich glaub’, sie wollten gern
Zu mir niedersinken.

Englein kamen auch herab,
Konnt’ im Traum sie schauen:
Zeigten mir ein Blumengrab
Und des Himmels Auen.

Aber nun ich größer bin,
Ist die Lust verschwunden;
Matt und krank ist Herz und Sinn,
Kann nicht mehr gesunden.

Blümlein jetzt verwelket stehn;
Vöglein zog von dannen;
Sternlein immer weiter gehn;
Englein’s Träum’ zerrannen.

Friedrich Wilhelm Carové

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