Das Gedicht „Der Abend sinkt“ stammt aus der Feder von Detlev von Liliencron.
Ich sehne mich, am Schluß der Dissonanzen,
Die auch den sommerhellsten Tag verschneien,
Nach frohen Stunden endlich, bürdefreien,
Um hinter guten Wein mich zu verschanzen.
Nach Witz und freiem Wort, statt Schild und Lanzen,
Nach warmen Schüsseln, Firlefanzereien,
Nach schönen Frauen, Liedern und Schalmeien,
Nach Tänzerinnen, die Fandango tanzen.
Auf Polstern liegend mit dem Nargileh,
Vertreib ich, wie die Hummeln aus dem Klee,
Mit blauem Rauch die letzten Sorgensummer.
Im Garten draußen heult, ganz ohne Kummer,
Der Sturm und stemmt den ungeschlachten Nacken
An meine Klause, daß die Pfosten knacken.
Weitere gute Gedichte des Autors Detlef von Liliencron.
Bekannte poetische Verse namhafter Dichter, die sich der Lyrik verschrieben haben:
- Seufzer eines Ungeliebten - Gottfried August Bürger
- Ostern - Achim von Arnim
- Blick in die Zukunft - Kurt Tucholsky
- Der Skeptiker spricht - Friedrich Nietzsche