GedichtGedichte

Das Gedicht „Die Welt ist schön“ stammt aus der Feder von Friedrich Rückert.

Die Welt ist schön, die Welt ist gut, gesehn als Ganzes
Der Schöpfung Frühlingspracht, das Heer des Sternentanzes.

Die Welt ist schön, ist gut, gesehn im einzelst Kleinen
Ein jedes Tröpfchen Tau kann Gottes Spiegel scheinen.

Nur wo du Einzelnes auf Einzelnes beziehst
Oh, wie vor lauter Streit du nicht den Frieden siehst.

Der Frieden ist im Kreis, im Mittelpunkt ist er.
Drum ist er überall, doch ihn zu sehn ist schwer.

Es ist die Eintracht, die sich aus der Zwietracht baut,
Wo mancher, vom Gerüst verwirrt, den Plan nicht schaut.

Drum denke, was dich stört, daß dich ein Schein betört
Und was du nicht begreifst, gewiß zum Plan gehört.

Such erst in dir den Streit zum Frieden auszugleichen
Versöhnend dann soweit du kannst umherzureichen.

Und wo die Kraft nicht reicht, da halte dich ans Ganze;
Im ewgen Liebesbund steht mit dir Stern und Pflanze.

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