GedichtGedichte

Das Gedicht „Drei Wandrer“ stammt aus der Feder von Carl Busse.

Drei Wandrer sind gegangen,
Und als der Abend fiel,
Da trugen sie Verlangen
Nach frohem Kartenspiel.

Der Jüngste sprach: "Ich bitte,
Sagt an, geht es um Geld?"
Und Antwort gab der Dritte:
"Wir spielen um die Welt."

Der Jüngste, frei vom Grame,
Und wie ein Maitag frisch,
Der warf die Herzendame
Helllachend auf den Tisch:

"Dann mag's euch nur nicht grämen,
Mir blieb das beste Stück,
Das soll mir keiner nehmen,
Juchhei! Ich bin das Glück"

Der Zweite mit dem fahlen,
Durchfurchten Angesicht
Sprach: "Bruder, laß dein Prahlen,
Die Karte fürcht' ich nicht!

Was scheert mich deine Träne
Und was dein rotes Herz!
Ich stech' mit der Kreuz-Zehne,
Gebt Raum - ich bin der Schmerz!"

Der Dritte dumpfen Tones
Hat heimlich nur gelacht,
Sprach dann voll bittern Hohnes:
"Was ihr für Späße macht!

Ich lös' die Welt vom Leide.
Von Glück und Schmerz und Not,
Ich nehm' euch alle beide,
Trumpfaß! Ich bin der Tod."

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