GedichtGedichte

Das Gedicht „Francisci Petrarchae“ stammt aus der Feder von Martin Opitz.

Aus dem Italienischen Petrarchae.

Ist Liebe lauter nichts, wie daß sie mich entzündet?
Ist sie dann gleichwohl was, wem ist ihr Tun bewußt?
Ist sie auch recht und gut, wie bringt sie böse Lust?
Ist sie nicht gut, wie daß man Freud aus ihr empfindet?

Lieb ich gar williglich, wie daß ich Schmerzen trage?
Muß ich es tun, was hilfts, daß ich solch Trauren führ?
Tu ichs nicht gern, wer ists, der es befiehlet mir?
Tu ich es gern, warum, daß ich mich dann beklage?

Ich wanke wie das Gras, so von den kühlen Winden
Um Vesperzeit bald hin geneiget wird, bald her.
Ich walle wie ein Schiff, das in dem wilden Meer

Von Wellen umjagt nicht kann zu Rande finden.
Ich weiß nicht was ich will, ich will nicht was ich weiß,
Im Sommer ist mir kalt, im Winter ist mir heiß.

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