GedichtGedichte

Die besten Gedichte von Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876) - einem deutschen Lyriker (Epoche Junges Deutschland und Vormärz).

Inhalt

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Kurze Gedichte

Jedwede Zeit hat ihre Wehen;
Ein junges Deutschland wird erstehn.
Unhemmbar ist des Geistes Wehen,
Und vorwärts kann die Zeit nur gehn.
Quelle: Der Phönix

 

Heut ballt man nur die Hände, man faltet sie nicht mehr! - Quelle: Wien

 

Der Dichter steht auf einer höhern Warte,
Als auf den Zinnen der Partei.
Aus Spanien. In: Ein Glaubensbekenntnis. Zeitgedichte.

 

Vom Meere fährt heran der Wind;
Die Körner wehn, Meergräser schwanken.
Auf flücht'gem Meeressande sind
Unstet und flüchtig die Gedanken.

Wie dieser Sand vor Wind und Fluth
Sich jagt in wirbelnden Gestalten,
So fährt und schweift mein irrer Muth,
Und keine Stätte kann ihn halten.

 

Jedem Ehre, jedem Preis!
Ehre jeder Hand voll Schwielen!
Ehre jedem Tropfen Schweiß,
Der in Hütten fällt und Mühlen!

Ehre jeder nassen Stirn
Hinterm Pfluge! Doch auch dessen,
Der mit Schädel und mit Hirn
Hungernd pflügt, sei nicht vergessen!
Quelle: Ehre der Arbeit

 

Nun werden grün die Brombeerhecken,
hier schon ein Veilchen – welch ein Fest!
Die Amsel sucht sich dürre Stecken,
und auch der Buchfink baut sein Nest.
Quelle: Aus dem schlesischen Gebirge

 

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!
Quelle: Schwarz Rot Gold

Steckbrief

Hermann Ferdinand Freiligrath wurde 1810 in Detmold im Fürstentum Lippe geboren. Er verließ die Mittelschule vorzeitig und machte eine Ausbildung zum Verkäufer. Von 1823 bis 1836 arbeitete er in Amsterdam, in dieser Zeit begann er Französisch zu lernen. Im Jahr 1837 wurde er Buchhalter in Barmen. Dann begann er, Gedichte für den Musenalmanach (herausgegeben von Adelbert von Chamisso und Gustav Schwab) und das Morgenblatt (herausgegeben von Cotta) zu schreiben.

Seine erste Sammlung von Gedichten wurde 1838 veröffentlicht. 1839 wurde er Berufsschriftsteller. Seine ersten Gedichte wurden von Victor Hugos "Orientalen" inspiriert, die er teilweise ins Französische übersetzte. Diese Gedichte beschäftigen sich oft mit exotischen Themen.

Freiligrath war ein Freund des amerikanischen Dichters Henry Wadsworth Longfellow. 1842, während einer Kur in Boppart, lernte Longfellow Freiligrath in dessen Haus in St. Goar kennen. Freiligrath interessierte sich für amerikanische Literatur und Poesie, und die beiden Männer trafen sich in der Folge in Deutschland und anderswo. Longfellow überreichte Freiligrath Exemplare seiner Bücher "Hyperion" und "Ballads and Other Poems". Ihre Freundschaft entwickelte sich durch ihre Korrespondenz.

Mit seinem Freund Levin Schücking, der auch Beiträge verwertete, die ihm von Annette von Droste-Hülshoff zur Verfügung gestellt wurden, veröffentlichte er "Das malerische und romantische Westphalen" (1840).

Aufgrund der politischen Zensur und angeregt durch den Dichter Hoffmann von Fallersleben beginnt Freiligrath, sich für Politik zu interessieren. "Ein Glaubensbekenntnis" wurde 1844 veröffentlicht und war ein großer Erfolg.

Er musste dann Deutschland verlassen und wurde von Karl Marx in Belgien kontaktiert. Im gleichen Jahr zog er in die Schweiz und ließ sich mit seiner Frau und deren Schwester Marie Melos (1820–1888) auf dem Meienberg ob Rapperswil am Zürichsee nieder. Dort machte er die Bekanntschaft mit Gottfried Keller, der sich unglücklich in Marie Melos verliebte.

Freiligrath veröffentlichte 1845 den Gedichtsband "Ça ira!". Nach einem Aufenthalt in London kehrt er nach Deutschland zurück und arbeitet für die Neue Rheinische Zeitung (herausgegeben von Karl Marx). 1847 vertont Franz Liszt das Gedicht O lieb, so lang du lieben kannst, die Musik wird später von Liszt für seine Liebestraume Nr. 3 wiederverwendet. Während der Märzrevolution 1848 hält er sich in der Residenz von Sophie von Hatzfeldt auf, wo auch Karl Marx anwesend ist.

Freiligrath musste 1851 Deutschland wieder verlassen und wurde Direktor der Londoner Filiale der Schweizer Generalbank.

Als er nach der Amnestie von 1868 nach Deutschland zurückkehrte, wurde Freiligrath zum Nationalisten und veröffentlichte ein patriotisches Gedicht, "Hurra, Germania!" inspiriert durch die deutsche Annexion von Elsass-Lothringen. Er erklärte auch, dass die Farben der deutschen Flagge für Schwarz das Schießpulver, für Rot das Blut und für Gelb die Glut des Feuers darstellen (Schwarz Rot Gold).

Freiligrath starb am 18. März 1876 in Cannstatt im Wirtshaus „Alter Hase“ an Herzversagen. Er wurde auf dem Uff-Kirchhof in Cannstatt beigesetzt.

Gedichte über Freiligrath

Bekannte Gedichte renommierter Poeten, die sich der Lyrik verschrieben haben: