GedichtGedichte

Das Gedicht „Der Wintergarten“ stammt aus der Feder von Carl Geisheim.

Die Nächte wurden länger,
Die Gartenlust war aus;
Die Fluren wurden bänger,
Wir floh’n ins Winterhaus.

Da hab’ ich einen Garten
Im Hause längst gesehn,
Drin Blumen aller Arten
Bei grünen Bäumen stehn.

Dort war es wie im Lenze,
Wenn Blüt’ und Blatt sich regt,
Und lust’ger Vögel Tänze
Den Leichenschlag bewegt.

Wie Abendlicht die Bäume
Durchblitzt und golden mahlt,
Vom Glanz’ der Frühlingsträume
Sah ich mich dort umstrahlt.

Fort war des Ernstes Schwere,
Nur lenzig war mein Sinn;
Bald hüpft’ ich mit, als wäre
Der Kuckuck ich darin.

Denn wisst, der Frühlingsgarten
Den ich vermeint’ zu schau’n,
Die Blumen aller Arten
Sind unsre lieben Frau’n.

Den Traum der Frühlingslichter
Weckt schöner Augen Glanz;
Die fröhlichen Gesichter
Sind Laub und Blumenkranz.

Lasst uns der Blumen warten,
Und ihres Schmucks uns freu’n
Und in dem Wintergarten
Recht oft den Lenz erneu’n.

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