GedichtGedichte

Das Gedicht „Gott schwebet hoch mit Seraphim“ stammt aus der Feder von Hugo Ball.

Gott schwebet hoch mit Seraphim
Bei ihm wohnt eine Kaiserin
Ave, im Glanz.
Kein Fehl hast Du besessen
Ave, Du bist der Engel Hort
Jesaias gülden heller Port
Verschlossen ganz
Gott hat Dein nie vergessen.
Ave, Du bist der Dreiheit Vase
Aus spiegelndem Glase
Eh Gott erschuf Kräuter und Gras
Ave, in Gott verflossen wars
Du nach Jesaias.
Dein Lob kann niemand messen.

Ave, Du Welten Königin,
Dir wohnt die reihe Gottheit inn’.
Sohn, Vater, Geist
Haben Dich gänzlich umfangen.
Ave, Du hast den Fluch zerstört,
Da Adam und Eva hatte betört
Der Teufel zumeist
Im Gebilde der Schlange.
Dawider braucht die Trinität
Deinen höchsten Rat.
Gott Herr aus seiner Majestät
Ein Wort in Dir gebildet hat:
In Einer Art
Sind Drei aus Dir gegangen.

Ave, Du bist der Welt ein Schrein
In ihrer Flucht vor Höllenpein.
Du bist ein Trost
Der Christheit insgemein.
Ave, Du bist viel hoch geehrt
In rechter Barmung wohl belehrt.
Du Gottes Palast
Voll Lichtern und Glast.
Ave, Du bist ein Reis am Stamme
Der Trinität, und eine Flamme
Darein sprengt Gott göttlichen Samen.
Ave, aus Deiner Keuschheit zahm
Gott zu sieh nahm
Die klarste Blüte so rein.

Ave, Du bist der Sonne Schein.
Ave, Du bist das Kindelein
Von Abraham
Gott aufgeopfert so schön.
Ave, Dein Lob sich stets vermehrt
Die Trinität gar hoch gelehrt.
Du Gottes Amme
Des höchsten Königs wert.
Ave, Du bist, die uns ernährt
Aus Helle verklärt
Ave, nun hilf uns zu Dir und zum Sohne
Ave, zu Deiner Engel Schar,
Die schwebet wunderbar
Um Deines Kindes Throne.

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