GedichtGedichte

Das Gedicht „In der Dämmerung“ stammt aus der Feder von Conrad Ferdinand Meyer.

Ich belausche meinen Ruderschlag,
Schiffend in dem trüb verglomm’nen Tag:
Wolken, die den Tag so trüb gemacht
Wollt ihr rauben mir die heil’ge Nacht?

In dem Schilfe streicht mein Nachen leicht,
Das sich niedrig durcheinander beugt;
Schon am Morgen hat’s ein Sturm gelegt
Und nun wird’s von keinem Hauch bewegt.

Immer sachter geht der Ruderschwung,
Eingeschläfert von der Dämmerung,
Kühle Tropfen rinnen mir ins Herz
Und zur Ruhe gehen Lust und Schmerz.

Himmel, nun erhelle deine Höh’n!
Eh’ der Nachen muss zum Porte geh’n.
Sterne kommet: Abend ist es ja!
Sterne, warum seid ihr noch nicht da?

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