GedichtGedichte

Das Gedicht „Luftschiff über der Stadt“ stammt aus der Feder von Alfred Wolfenstein.

Durch die Wolken trommelnd, vorwärts gereckt,
Spitz und weiß und wild und neu wie ein Kind,
Strotzend von Leichtheit, sichtbarer Wind,
Blau von Himmel, schattig von Erde gefleckt,

Über die Stadt, mit heißen Gesichtern bedeckt,
Über Geschrei, das aus schwebenden Herzen rinnt,
Über Augen vom Blick in Sonne blind,
Über die Hand der Entzückung, zur Luftfahrt gestreckt,

Fliegt es, über das Leben von einstmals fliegt es,
Fremdeste Höhen nahe und gierig wiegt es,
Hirne reißt es aus den Wänden,

Schwach wie ein Spiegel dunkelt die Erde,
In des Himmels leuchtendere Geberde
Greifen wir ein mit neuen Händen!

Anmerkung:Ein Luftschiff ist ein lenkbares Luftfahrzeug, dessen Auftrieb auf der Füllung mit einem Gas, das leichter als Luft ist, beruht. Heute wird fast ausschließlich das Edelgas Helium verwendet. Als die ersten Luftschiffe ab dem Ende des im 19. Jahrhundert konstruiert wurden (z.B. von Ferdinand Graf von Zeppelin), wurde häufig leicht entflammbarer Wasserstoff verwendet Die LZ 129 „Hindenburg“ hatte eine Kapazität von knapp 100 Passagieren (einschließlich Gepäck), eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 125 km/h und eine Reichweite von bis zu 16.000 km. Weitere Informationen unter Geschichte der Luftfahrt.
Die Haupteinsatzgebiete heutiger Luftschiffe sind touristische Rundfahrten, Luftwerbung, Überwachungs- und vereinzelt auch Forschungsaufgaben.

Siehe auch: Der Luftschiffer.

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