GedichtGedichte

Das Gedicht „Die schönsten Töne“ stammt aus der Feder von Wilhelm Müller.

Von allen Tönen in der Welt
Ist keiner, der mir baß gefällt,
Als voller Gläser Klingen,
Wenn einen Spruch, wie 's Herz ihn meint,
Entgegenbringt der Freund dem Freund,
Daß hoch die Tropfen springen.

Auch hör' ich gern des Hammers Schlag,
Der aus den Tonnen allgemach
Den Spund weiß aufzutreiben.
Und wenn der liebe klare Wein
Rinnt plätschernd in die Flaschen ein,
Der Klang ist zum Betäuben.

Hoch springt mir gleich mein Herz empor,
Hör' ich der Winzer Jubelchor
Von einem Berge schallen,
Verkündend gute Erntezeit,
Verheißend Heil und Seligkeit
Uns treuen Zechern allen.

Wer's also meint, der stoße an,
Und wer nicht mit mir singen kann,
Sein Glas das wird doch klingen.
Und wer den Becherklang nicht liebt,
Und wer sich ohne Schmerz betrübt,
Dem soll'n die Kauze singen!

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