GedichtGedichte

Das Gedicht „Weihnacht-Lied“ stammt aus der Feder von Philipp von Zesen.

O Fürsten-Kind aus Davids Stamm,
O meiner Seelen Bräutigam,
mein Trost, mein Heil, mein Leben,
Wie soll ich ewig danken Dir,
Dass Du ins Elend kömmst zu mir?
Was soll ich Dir dann geben?
es geht und steht
außer Leiden, nur in Freuden,
was man siehet,
Weil der Friedens-Fürst einziehet.

Ich selbsten bin der Freuden voll
und weiß nicht, was ich schenken soll
dem auserwählten Kinde:
Ach! Herzes Kind nimm immer hin,
Nimm hin mein Herze, Mut und Sinn,
und mich mit Lieb' entzünde.
schleuß Dich in mich,
in mein Herze, dass ich scherze,
ja dich küsse,
Dich auch ewig lieben müsse.

Bleib, höchster Schatz, o mein Saphir,
O mein Orion, bleib bei mir,
Du Hoffnung der Verzagten;
Du Himmelstau befeuchte mich,
Du schönstes Manna zeige Dich
den Armen und Verzagten.
Lass nicht dein Licht
hier auf Erden dunkel werden,
Lass den Deinen
hier dein Wort noch ferner scheinen!

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