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Das Gedicht (Abendlied) „Werde munter, mein Gemüte“ stammt aus der Feder von Johann Rist.

Werde munter, mein Gemüte,
und ihr Sinne, geht herfür,
dass ihr preiset Gottes Güte,
die er hat getan an mir,
da er mich den ganzen Tag
vor so mancher schweren Plag,
vor Betrübnis, Schand und Schaden
treu behütet hat in Gnaden.

Lob und Dank sei dir gesungen,
Vater der Barmherzigkeit,
dass mir ist mein Werk gelungen,
dass du mich vor allem Leid
und vor Sünden mancher Art
so getreulich hast bewahrt,
auch die Feind hinweg getrieben,
dass ich unbeschädigt blieben.

Bin ich gleich von dir gewichen,
stell ich mich doch wieder ein,
hat uns doch dein Sohn verglichen
durch sein Angst und Todespein.
Ich verleugne nicht die Schuld,
aber deine Gnad und Huld
ist viel größer als die Sünde,
die ich stets in mir befinde.

Lass mich diese Nacht empfinden
eine sanft und süße Ruh,
alles Übel lass verschwinden,
decke mich mit Segen zu.
Leib und Seele, Mut und Blut,
Weib und Kinder, Hab und Gut,
Freunde, Feind und Hausgenossen
sei'n in deinen Schutz geschlossen.

O du großer Gott, erhöre,
was dein Kind gebeten hat;
Jesu, den ich herzlich ehre,
bleibe ja mein Schutz und Rat;
und mein Hort, du werter Geist,
der du Freund und Tröster heißt,
höre doch mein sehnlichs Flehen.
Amen, ja, das soll geschehen.

Melodie: Johann Schop (1642) & Böhmische Brüder (1661); EG 475

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