Das Gedicht „Sonett 116“ stammt aus der Feder von William Shakespeare.
Dem festen Bund getreuer Herzen soll
Kein Hindernis erstehn: Lieb' ist nicht Liebe,
Die, in der Zeiten Wechsel wechselvoll,
Unwandelbar nicht stets im Wandel bliebe.
Ein Zeichen ist sie fest und unverrückt,
Das unbewegt auf Sturm und Wellen schaut,
Der Stern, zu dem der irre Schiffer blickt,
Des Wert sich keinem Höhenmaß vertraut.
Kein Narr der Zeit ist Liebe! Ob gebrochen
Der Jugend Blüte fällt im Sensenschlag,
Die Liebe wankt mit Stunden nicht und Wochen,
Nein, dauert aus bis zu dem Jüngsten Tag!
Kann dies als Irrtum mir gedeutet werden,
So schrieb ich nie, ward nie geliebt auf Erden!
Weitere gute Gedichte des Autors William Shakespeare.
- Sein oder Nichtsein …
- Sonett 15
- Sonett 18
- Sonett 20
- Sonett 29
- Sonett 43
- Sonett 73
- Sonett 94
- Sonett 104
- Sonett 116
- Sonett 130
- Sonett 141