GedichtGedichte

Das Gedicht „Sonett 15“ stammt aus der Feder von William Shakespeare.

Wenn Chroniken aus längst vergangnen Tagen
Mit holder Wesen Kunde mich erbaun,
Und Schönheit reich verschönt die alten Sagen
Von tapfern Rittern und entschwundnen Fraun;

Dann seh' ich aus den stolzen Schilderungen
Von Fuß und Hand, von Augen und Gesicht,
Die Alten hätten Schönheit gern besungen
So herrlich, wie aus deinen Zügen spricht.

Ih Lob ist nur den Weissagungen gleich,
Die all auf dich und unsre Zeiten weisen;
Wohl schauten sie die Zukunft ahnungreich,

Doch hatten nicht die Kunst, dich recht zu preisen.
Und wir selbst, die das Wunder heut erblicken,
Erstaunen, doch verstummen vor Entzücken!

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