GedichtGedichte

Das Gedicht „Zwei Segel“ stammt aus der Feder von Conrad Ferdinand Meyer.

Zwei Segel erhellend
Die tiefblaue Bucht!
Zwei Segel sich schwellend
Zu ruhiger Flucht!

Wie eins in den Winden
Sich wölbt und bewegt,
Wird auch das Empfinden
Des andern erregt.

Begehrt eins zu hasten,
Das andre geht schnell,
Verlangt eins zu rasten,
Ruht auch sein Gesell.

Analyse

Das Gedicht "Zwei Segel" (1882; Epoche des Symbolismus) besteht aus 3 Strophen mit je 4 Versen. Das Metrum ist ein zweihebiger Daktylus und die Kadenz ist abwechselnd weiblich und männlich. Es baut auf einen durchgängigen Kreuzreim auf. Das Reimschema lautet "abab cdcd efef".

Inhalt / Zusammenfassung

Das Gedicht kann man inhaltlich in 2 Sinnabschnitte unterteilen, wobei sich ersterer auf die 1. Strophe bezieht und der zweite auf die Strophen 2 und 3. Der erste Sinnabschnitt beschreibt zwei Segel in einer Bucht, die im zweiten Sinnabschnitt als Mann und Frau, die einander lieben, personifiziert werden.

Hintergrund

Ein Segel ist eine dehnbare Struktur aus Stoff oder anderen Membranmaterialien, die die Windkraft zum Antrieb von Segelschiffen, Segelbooten, Windsurfern, Eisbooten und sogar segelgetriebenen Landfahrzeugen nutzt. Segel können aus einer Kombination von gewebten Materialien wie Segeltuch oder Polyestergewebe, laminierten Membranen oder verklebten Filamenten hergestellt werden und haben in der Regel eine drei- oder vierseitige Form.

Segel können an einem Mast, Baum oder einem anderen Holm befestigt sein. Sie werden in der Regel mit einer Leine, dem Fall, aufgerichtet, und ihr Winkel zum Wind wird in der Regel mit einer weiteren Leine, der Schot, gesteuert.
Auf Yachten und Jollen sind heutzutage hauptsächlich Großsegel, (Genua-) Fock und Spinnaker im Einsatz. Eine kurze Übersicht weiterer Fachtermini für Laien gibt es unter Segler-Latein.

Weitere gute Gedichte des Autors Conrad Ferdinand Meyer.

 

Bekannte Gedichte zum Thema "Segel":