Das Gedicht „Der Wein der Nacht“ stammt aus der Feder von Oskar Loerke.
Die
falbe Stadt genießt des Nachtweis Letzte,
Es
fliegt Getürm wie Vogelschlaf so leicht,
Haus
weht zu Hause, säumt den Saum der
Plätze:
Nachtfaltersegel,
die ihr Ziel erreicht.
Das
Glocke,
Huf und Rad wie Regen klingen,
Tupft
sie ein Baum lind auf, ein grüner
Schwamm.
Der
Markt mit seinen lauten Silberlingen
Verrauscht
schon über meiner Bank am
Stamm.
Doch
ich bin Trinker und bin Trunk der
Trauer,
Die
alle Namen spricht! – Wie wohnt die Zeit
So
sicher in viel Namen ohne Dauer,
Als
wärens Berge für die Ewigkeit!
Wie
jäh sich warme Tiere scharen, trunken
Von
Schicksals Ungeduld, zur Todesfahrt,
Entwirbeln
meine Leben zu den Sternenfunken
Und
welken schon, bei ihnen aufgebahrt.
Noch
nährt der Wein der Nach das
Weltgeleuchte,
Bestrahlt
mich dort mit Geist und Rausch der
Wein.
Dann
sickert in die Häuser seine Feuchte,
Dann
schleicht die Trauer über trockne
Schwellen ein.
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