GedichtGedichte

Das Gedicht „>Es bleibt sich gleich“ stammt aus der Feder von Eugen Roth.

Ein Mensch, der schrecklich Zahnweh hat,
gibt gern dem frommen Wunsche statt,
es möchte seines Schmerzens Quelle
verlagern sich an andre Stelle.

Er hält sich nämlich für gewiss,
nichts quäle so wie das Gebiss.

Gerührt von seinen bittren Tränen,
entfährt der Teufel seinen Zähnen
und rückt den frei gewordnen Schmerz
dem Wunsch entsprechend anderwärts.

Der Mensch, nunmehr mit Hämorrhoiden,
ist ausgesprochen unzufrieden
und sucht den Teufel zu bewegen,
den Schmerz von neuem zu verlegen.

Dass man die gute Absicht sehe,
schlüpft nun der Teufel in die Zehe,
der Mensch, geschunden ungemindert
fühlt sich noch obendrein behindert,
im Bette muss er liegen still
und kann nicht hingehn, wo er will.

Jedoch nach den gehabten Proben,
lässt er den Schmerz geduldig toben-
und das beruhigt ihn am ehsten:
Denn, wo’s grad weh tut, tut’s am wehsten!

 

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