GedichtGedichte

Das Gedicht „Friedensgebet“ stammt aus der Feder von Ernst Moritz Arndt.

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
Du milder Liebeshort!
Einst bist du abgeschieden
Mit süßem Freudenwort:
Ich geb' euch meinen Frieden,
Wie ihn die Welt nicht gibt,
Verheißen und beschieden
Dem, der mich glaubt und liebt.

Gib Frieden, Herr, gib Frieden!
Die Welt will Streit und Krieg,
Der Stille wird gemieden,
Der Wilde hat den Sieg,
Und Unruh' herrscht auf Erden
Und Lug und Trug und List –
Ach! Lass es stille werden,
Du stiller Jesus Christ!

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
Du milder Liebeshort!
Dann wird es schon hienieden
Ein Paradiesesort,
Und Sorgen fliehn und Schmerzen
Aus jeder schweren Brust,
In Freuden glühn die Herzen,
In Lieb' und Himmelslust.

Anmerkung: Das Gedicht von 1837 ist die Grundlage des Gebetslieds "Gib Frieden, Herr, gib Frieden" (1963) das der mennonitischen Kirchenlieddichter Jan Nooter verfasste. Es umfasst 4 Strophen und wurde 1980 von Jürgen Henkys ins Deutsche übersetzt.
Das Lied wird nach einer Melodie von Bartholomäus Gesius (1603) gesungen, auf die auch das bekannte Lied "Befiehl du deine Wege" von Paul Gerhardt gesungen wird.

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